Die Wirtschaftsagentur präsentiert sich in neuem Design und will 2020 bei Lebensmittelproduktion, Digitalisierung und Belebung von Leerständen Schwerpunkte setzen.
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Pink, blau, grün, gelb - die Wirtschaftsagentur präsentiert sich im neuen Jahr schrill und bunt in neuem Gewand. "Weil in der Modernität liegt am Ende die Kraft", erklärt Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und betont, dass der neue Markenauftritt auch zeige, dass die Stadt Wien bereit sei, neue Wege zu gehen. Die im vergangenen Herbst präsentierte Wirtschaftsstrategie bis 2030 und das neue Design seien wichtig, um im internationalen Auftritt bestehen zu können.
Vor Ort will die Stadt 2020 die Wirtschaftstreibenden mit einem Budget von 75 Millionen Euro fördern. Das habe sich in den letzten Jahren ausgezahlt, sagt Hanke. Das Bruttoregionalprodukt der Hauptstadt sei mit 96 Milliarden Euro 2019 wiederholt gewachsen und 37 Monate in Folge die Arbeitslosigkeit gesunken.
Eine Bilanz der Wirtschaftsagentur zeigt, dass von 2010 bis 2019 durch Betriebsansiedlungen sowie Förder- und Immobilienprojekte knapp 34.000 neue Arbeitsplätze geschaffen beziehungsweise gesichert wurden. Im vergangenen Jahr waren es allein rund 4000 Arbeitsplätze.
1 Euro Förderung bringt 5 Euro für Wiener Wirtschaft
Weitere Zahlen der Wirtschaftsagentur zeigen, dass von 2017 bis 2019 Wiener Unternehmen insgesamt mit 79 Millionen Euro an Fördermitteln unterstützt wurden, was Investitionen in der Höhe von 392 Millionen Euro ausgelöst hat. Das bedeutet, "jeder Förderungseuro kommt fünffach in die Wiener Wirtschaft zurück", erklärt der Stadtrat und betont, dass es weiter wichtig sei, den Weg der Unterstützung zu gehen.
Bei internationalen Betriebsansiedlungen habe Wien sieben Mal in Folge neue Ansiedlungsrekorde internationaler Unternehmen verzeichnet, so Wirtschaftsagentur-Chef Gerhard Hirczi. "Das zeige, wie der Wirtschaftsmotor in Wien funktioniere", ergänzt Hanke.
Auch Hirczi betont, dass es wichtig sei, bei den 100.000 Unternehmen in Wien, aber auch bei internationalen Investoren, Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit dem neuen Look Aufmerksamkeit zu erregen. "Wien ist auf der internationalen Landkarte als Wirtschaftsstandort angekommen", so Hirczi.
Die Offensive in Höhe von 75 Millionen Euro gliedert sich in 20 Förderprogramme mit drei neuen Schwerpunkten: Lebensmittel, Digitalisierung und Grätzelbelebung.
Die Produktion von Lebensmitteln soll nicht nur in der Stadt gefördert werden, sondern dabei auch gezielt mehr Innovation, Nachhaltigkeit und Regionalität angeregt werden. Hierfür werden insgesamt sieben Millionen Euro zur Verfügung gestellt, zwei davon in Forschung und Entwicklung.
Als gute Beispiele der Vergangenheit in diesem Bereich führt Hirczi den Schneckenzüchter Andreas Gugumuck in Oberlaa oder die Projekte "Unverschwendet" und "Iss mich!" an.
In Sachen Digitalisierung sollen auch besonders kleine Unternehmen die Schwellenangst genommen werden. Mit jeweils 20 bis 30.000 Euro soll auf niederer Ebene gefördert werden. Auf höherer Ebene sollen Wiener Technologieunternehmen ebenfalls gestärkt werden. Der aktuelle Förderwettbewerb Future ICT 2020 ziele etwa auf Projekte zu Künstlicher Intelligenz und Cyber-Sicherheit ab. Wien wolle sich hier eine europäische, wenn nicht weltweite Spitzenposition sichern, so Hirczi.
Wiener Wirtschaft Indikator für Erfolg Österreichs
Bei der Grätzelbelebung sollen vor allem leerstehende Geschäftslokale wieder genutzt werden und eine hohe Qualität der Nahversorgung sichergestellt werden.
Zum neuen Regierungsprogramm wollte sich Wirtschaftsstadtrat Hanke nur vorsichtig äußern. Es sei von türkiser Seite geprägt und biete keine Überraschungen. Es seien darin "Weiterentwicklungen von dem, was wir schon kennen", so Hanke. Konkret zu Themen wie Entlastungen wollte sich Hanke nicht äußern, es fehlen hier Details zur Finanzierung, weshalb der SPÖ-Politiker kein Urteil fällen und abwarten wolle. Wichtig sei für Hanke jedenfalls, dass es in Sachen Wirtschaft künftig eine gemeinsame Klammer für ganz Österreich gebe, denn "geht es der Wiener Wirtschaft gut, geht es der österreichischen Wirtschaft gut", so Hanke.