Microsoft-Studie "Zukunft der Arbeit". | Neue Modelle für arbeitswillige Senioren gefordert.
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Wien. Wie wird die Arbeitswelt der Zukunft aussehen? Die Österreich-Tochter des weltgrößten Softwarekonzerns Microsoft hat anhand einer Studie unter Führungskräften ein Diskussionspapier zu dieser Frage ausgearbeitet und der "Wiener Zeitung" exklusiv präsentiert. Kernthemen sind unter anderem Kreativität und generationsübergreifendes Arbeiten.
"Die reine Fertigung von Produkten wandert aus der westlichen Welt ab", erklärt Franz Kühmayer, der in der Geschäftsführung von Microsoft Österreich unter anderem für Strategieplanung verantwortlich ist. Auch auf Österreich kämen große Veränderungen zu, das Thema Innovation werde immer wichtiger: "Jeder einzelne muss kreativ sein."
Dazu sei es aber auch notwendig, dass Unternehmen entsprechende Ausgleichsmöglichkeiten schaffen. Kühmayer ist überzeugt davon, dass längere Auszeiten für Arbeitnehmer in Zukunft ganz normal sein werden. Diese dürften dann keine Negativ-Faktoren im Lebenslauf darstellen.
Nicht nur für Eliten
Wichtiges Thema der Studie ist die Beschäftigung älterer Mitarbeitern - auch über das offizielle Pensionsantrittsalter hinaus. "Arbeitswillige Senioren" müssten ob ihrer oft jahrzentelangen Erfahrung möglichst im Unternehmen gehalten werden, so der Experte.
Dabei ist Kühmayer davon überzeugt, dass "80 Prozent der Leute über 60" weiterarbeiten wollten. Hier müssten neue Arbeitszeitmodelle und Jobprofile gesetzlich verankert werden. Angesichts der Tatsache, dass ältere Arbeitnehmer auch teurer sind, appelliert Kühmayer an Unternehmen, nicht nur auf die kurzfristige Kostendeckung zu achten.
Kühmayer ist sich bewusst, dass es noch ein weiter Weg ist, bis die "Arbeitswelt der Zukunft", wie sie - wohl etwas idealisiert - aus der Studie hervorgeht, Realität werden könnte. Alle Interessensvertretungen seien eingeladen mitzudiskutieren. Er hofft, dass nicht nur Eliten aktiv an der Wissensgesellschaft teilhaben werden. Die Entwicklung müsse auf eine "breite Basis" gestellt werden.