Kovats hält auch künftig die Mehrheit. | ATB soll von Börse genommen werden. | Früherer Partner Rudolf Krtina erhebt schwere Vorwürfe. | Wien. Für den Börsegang von Mirko Kovats liegen nun die Karten auf dem Tisch. Am 1. Dezember soll die Aktie erstmals an der Wiener Börse notieren, man stellt sich einen Kurs von 100 Euro vor. Die Einzelaktie ist dadurch optisch teuer, was so nicht gewollt war. Noch kurz vor Torschluss sollte das Aktienkapital von fünf auf 40 Millionen Euro aufgestockt werden. Das gelang aber so kurzfristig nicht mehr - daher der hohe Stückpreis.
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Eine Verschiebung des Börseganges auf Anfang nächsten Jahres stieß beim Lead Manager Deutsche Bank auf keine Gegenliebe. Dieser drängte darauf, die Aktien noch heuer zu platzieren. Mit im Boot ist auch die Erste Bank, die versuchen soll, die Aktie an Kleinanleger zu verkaufen. Wie die "Wiener Zeitung" exklusiv berichtete, werden 30 Prozent des Kapitals angeboten, davon 10 Prozent Altaktien und 20 Prozent aus einer Kapitalerhöhung. Die Mehrheit wird auch in Zukunft bei Kovats liegen.
Punkten möchte der A-Tec-Konzern mit guten Zahlen. In den ersten neun Monaten wurde ein Ergebnis vor Steuern von 80 Mio. Euro erwirtschaftet. Vor allem die Sparte Brixlegg hat sich zur Cash Cow entwickelt. Sorgenkind ist dagegen ATB, wo die Zahlen nicht beeindruckend sind. ATB hat noch 14 Prozent der Aktien an der Wiener Börse. Diese sollen noch heuer zurückgekauft werden und die ATB von der Börse verschwinden. Die im Vorjahr begebene A-Tec-Anleihe in Höhe von 100 Mio. Euro bleibt am Markt.
Nicht besonders hilfreich für den Börsegang ist ein in dieser Woche erschienenes Buch eines früheren Partners von Mirko Kovats.
Ein Buch als möglicher Spielverderber
Rudolf Krtina klagt in seinem Werk mit dem Titel "Die Siemens VA Tech Connection" Unregelmäßigkeiten an. Das Buch scheint derzeit nur mehr schwer erhältlich zu sein. Beim Buchhändler Frick am Wiener Graben heißt es: "Wir hatten eine größere Anzahl von Exemplaren, am Donnerstag wurden alle aufgekauft". Krtina stellt in den Raum, dass Kovats seinerzeit durch die Ablehnung einer Kapitalerhöhung bei der VA Tech den Konzern absichtlich in die Hände von Siemens trieb. Die Bestellung von Klaus Sernetz zum Vorstandsvorsitzenden der VA Tech habe die Übernahme perfekt gemacht.
Pikantes Detail: Klaus Sernetz ist vor kurzem zum Aufsichtsrat der A-Tec ernannt worden.