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A-Tec geht noch heuer an die Börse

Von Dieter Friedl

Wirtschaft

Knapp ein Drittel Streubesitz geplant. | Kovats bleibt Mehrheitsaktionär. | Wien. Der A-Tec-Konzern von Mehrheitseigentümer Mirko Kovats plant noch heuer, nämlich im Dezember, den Gang an die Wiener Börse zu wagen. Unter der Federführung von Raiffeisen und Deutscher Bank sollen 30 Prozent des Aktienkapitals dem Publikum angeboten werden. Von dieser Quote stammen 10 Prozent aus Altaktien, 20 Prozent sollen als frisches Kapital dem Konzern zur Verfügung gestellt werden. Der Börsegang soll 120 bis 140 Mio. Euro in die Kassen spülen.


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Der A-Tec-Konzern macht ungefähr 1,5 Mrd. Euro Umsatz. Für 2005 wird ein Gewinn von 42,5 Millionen angegeben, heuer sollen es um die 60 Mio. Euro sein.

Da ein Teilbereich des Konzerns, der Kleinmotoren-Hersteller Austria Antriebstechnik (ATB), bereits an der Wiener Börse notiert, wird man den ATB-Kleinaktionären ein Abfindungsangebot machen.

Kursverfall bei ATB

Der Kurs der ATB-Aktien ist in den vergangenen Monaten permanent gesunken und liegt nur mehr bei etwa 12,50 Euro. Mit ein Grund dafür sind die vor kurzem präsentieren Halbjahresergebnisse. Der Gewinn vor Steuern schrumpfte von 3,1 auf 0,2 Mio. Euro. Das Management erklärte, dass "Projekte zur Ergebnissicherung erforderlich sind und bereits eingeleitet wurden". Der Streubesitz bei ATB beträgt 14 Prozent. Ende Juni 2006 beschäftigte die Gruppe 3525 Mitarbeiter (30. Juni 2005: 3845).

Die im Herbst 2005 begebene A-Tec-Anleihe wird von dem Börsegang nicht betroffen sein. Es handelt sich um ein Volumen von 100 Mio. Euro (ursprünglich wollte man 200 Millionen). Die Anleihe war zu für A-Tec sehr schlechten Bedingungen - nämlich zu einem Zinssatz von 5,75 Prozent - auf den Markt gebracht worden. Selbst diese für Anleger attraktive Verzinsung hat nicht gereicht: Die Anleihe notiert derzeit mit einem Kurs unter 97 Prozent. In den Bestimmungen zur A-Tec-Anleihe sind allerdings einige interessante Punkte festgelegt, die auch für künftige Aktionäre nicht unwesentlich sind: Etwa, wenn A-Tec eine Dividende oder Ausschüttung oder eine andere Zahlung an ihre Aktionäre beschließt oder Aktien oder nachrangige Anleihen zurückkauft oder erwirbt oder Gesellschafterdarlehen oder nachrangige Verbindlichkeiten tilgt und die konsolidierte Eigenkapitalquote gemäß internationaler Bilanzierungsregeln dadurch unter 20 Prozent fällt, können die Anleihe-Gläubiger eine Tilgung des Bonds verlangen. Dieses Recht besteht auch, wenn die Mindest-Eigenkapitalquote unter 10 Prozent fällt.

Die Eigentumsverhältnisse bei A-Tec haben sich zuletzt verändert. Der langjährige Kovats-Partner Ronny Pecik wollte ursprünglich seine gesamten, restlichen Anteile von 23 Prozent abgeben. Dazu kam es aber nicht, nur 12 Prozent wechselten den Eigentümer (10 Prozent gingen an Kovats, 2 Prozent an Geschäftsführer Christian Schmidt). Pecik bleibt somit vorerst Minderheitsaktionär. Kovats hält nun 79,5 Prozent, nach dem Börsegang werden es 56 Prozent sein.