Bilfinger Berger zieht sich zurück. | Wien. Der Rechtsstreit, wer nun die Nordautobahn (A5) bauen darf, ist um eine Facette reicher: Einer der beiden unterlegenen Mitbieter, die deutsche Baufirma Bilfinger Berger, hat überraschend ihren Einspruch gegen den Zuschlag an das österreichisch-deutsche Konsortium von Alpine/Hochtief zurückgezogen. Man wolle den "Bau nicht behindern", hieß es knapp.
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Motor für den Rückzug ist laut Gerüchten eine Absprache zwischen Bilfinger und Hochtief: "Ein Deutscher hackt dem anderen kein Auge aus", heißt es aus Branchenkreisen, "die haben wohl eine Form der Kommunikation gefunden."
Die staatliche Asfinag begrüßt den Rückzug von Bilfinger. Doch "Freude wäre verfrüht, da es noch den anderen Einspruch von Akor gibt", meint Asfinag-Sprecher Harald Dirnbacher. Und die ebenfalls unterlegene Bietergruppe Akor (aus Porr, Strabag, Raiffeisen und Bank Austria) denkt nicht ans Aufhören: "Wir werden unseren Einspruch sicher nicht zurückziehen", sagte ein Akor-Sprecher zur "Wiener Zeitung."
Für das Vergabeamt bedeutet die neue Wendung keine substanzielle Änderung: Zu prüfen sei vor allem die Ausschreibung und die Vorgangsweise der Asfinag. "Es gibt halt jetzt weniger Personen die man laden muss", doch die Entscheidung werde sicher noch bis Mitte November auf sich warten lassen.