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Aalglatte Achseln und böse Busen

Von Christina Böck

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An umkämpften Regionen haben Frauenkörper in der Regel ja keinen Mangel. Auch wenn derzeit verdecktes Haar samt Gesicht die meistdiskutierte Zone ist, arbeitet sich ein Körperteil langsam nach vorn in der Hitliste der Aufreger: die Achselhöhle. Busch oder Nicht-Busch ist da schon lang nicht mehr die Frage. Heute muss es schon ein bisschen mehr meta sein. Das zeigt die absurde Internetdebatte über die Superheldin Wonder Woman. Eine kurze Szene des Trailers für den neuen Film erregt die Gemüter: Die Achseln der Kriegerin erscheinen manchen zu glatt. Schon tauchen Verschwörungstheorien auf, das männlich dominierte Hollywood habe mit bösem Patriarchen-Photoshop nachgeholfen, um der Filmfigur ein unrealistisches Fantasie-Aussehen zu geben. Fast so, als wäre eine Superheldin ein unrealistisches Fantasiewesen.

Von einem ganz anderen weiblichen Körperteil wurde in Russland Waschbär Thomas traumatisiert. Der possierliche Racker lebt normalerweise im Moskauer Zoo. Zuletzt ermöglichte ihm eine Agentur, die ihn für Werbezwecke gemietet hat, eine Exkursion. Und zwar, wie sich später herausgestellt hat, direkt in die Arme einer barbusigen jungen Blondine. Der Zoosprecher ist entrüstet: "Das Image unseres Waschbären ist für immer ruiniert", klagt er. Und berichtet von unschönen Folgen des Kuschelausflugs: "Außerdem fühlt sich Thomas jetzt von weiblichen Brüsten angezogen, was für unsere Mitarbeiterinnen sehr unangenehm ist."

Also, so wird das nichts mit der Gleichberechtigung. Nie hört man davon, wie gefährlich eigentlich Männerbusen sind!