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Ab Montag mehr Ethanol im österreichischen Benzin

Von Harald Waiglein

Wirtschaft

Fünf Prozent Beimischung. | Benzin wird tendenziell teurer. | Wien. Ab Montag, den 1. Oktober, wird Benzin in Österreich flächendeckend fünf Prozent Ethanol (Alkohol aus stärke- oder zuckerhaltigen Pflanzen) beigemischt. Das sieht die österreichische Kraftstoff-Verordnung vor. Bisher betrug der Ethanol-Anteil 2,5 Prozent. Bei Dieseltreibstoff wird seit 2005 ein fünfprozentiger Anteil von Biodiesel aus Raps beigemischt.


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Um Verteuerungen zu verhindern, wird für das neue Ethanol-Benzin die Mineralölsteuer um 0,5 Cent pro Liter gesenkt. Das Problem sei aber, so OMV-Marketing-Vorstand Gerhard Roiss, dass die Steuersenkung die Mehrkosten nicht abdecke, weil "Ethanol doppelt so teuer ist wie Benzin". Das führe zu einem "Preisauftrieb". Dennoch werde die OMV am Montag die Benzinpreise nicht erhöhen. Man wolle erst einmal abwarten, wie sich die Notierungen für Ethanol-Benzin an der Treibstoff-Börse in Rotterdam entwickeln.

Erste E85-Tankstelle

Ab Montag wird in Österreich aber nicht nur flächendeckend "E05" (Fachjargon für Benzin mit fünfprozentiger Ethanol-Beimischung) ausgeliefert, es wird auch die erste Zapfsäule mit "E85" (ein Gemisch aus 85 Prozent Ethanol und 15 Prozent Benzin) in Betrieb genommen. Diese steht bei einer Tankstelle der OMV-Tochter Avanti in der Guldengasse im 14. Wiener Gemeindebezirk.

Bisher gibt es 40 Privatfahrzeuge in Österreich, die E85 tanken können. Der Ethanol-Anteil bei diesem Treibstoff ist mittels Rückvergütungen von der Steuer befreit. Dadurch ist E85 pro Liter um etwa 25 Prozent billiger als Eurosuper (der Liter in der Guldengasse kostet 94,5 Cent). Allerdings ist der Energiegehalt ebenfalls um etwa 25 Prozent geringer. Man kann also mit einem Liter E85 weniger weit fahren. Dazu kommt noch, dass Energiegehalt und Preis bei E85 je nach Jahreszeit schwanken. Im Winter muss der Benzinanteil nämlich höher sein (etwa bei 25 bis 35 Prozent), damit die Autos keine Startschwierigkeiten haben.

Das Ethanol für die OMV wird vorerst aus Deutschland und Ungarn importiert. Der Produktionsstart für die österreichische Bioethanol-Anlage in Pischelsdorf wurde wegen der derzeit hohen Getreidepreise auf nächstes Frühjahr verschoben.