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Sonnenchronik: Nun steigt die Dauer der lichten Tage merklich - vom 1. mit 9 Stunden 30 bis 28. mit 10 Stunden 57 Minuten. Ab Sonnenuntergang dauert die Bürgerliche Dämmerung, bis zur Sonnentiefe von 6 Graden, 33 Minuten; etwa dann erscheinen die ersten hellen Sterne. Die Nautische Dämmerung, bis zur Sonnentiefe von 12 Graden, dauert am 1. 1 Stunde 11 und am 28. 1 Stunde 8 Minuten, dann ist es fast ganz Nacht geworden. Diese Uhrzeiten gelten für die Abwesenheit hellen Mondlichtes.
Am 19. um 0.50 Uhr erreicht die Sonne 330 Grade im Tierkreis und damit den Anfang des Tierkreiszwölftels Fische. Im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg zieht mittags die helle Mitte des von der Schattenscheibe am Nordmast auf den Schrägmast geworfenen Schattens über die Querspange mit der Aufschrift FEB 18 und dem Fischesymbol. Der Unterschied im Datum rührt von dem vierjährigen Schaltzyklus unseres Kalenders her, der den Sonnenlauf an den Kalender bis auf 1 Tag genau anpasst.
Mondchronik: Am Abend des 1. zeigt sich der Mond schon fast rund. Die perspektivische Schwankung seiner dunklen Mareflecken gegen den Rand der Mondscheibe, die Libration, hat den Mondnordpol dann in möglichst randferne Lage gerückt. Am 4., dem Vollmondtag, steht der Mond nahe Jupiter. Die Mondbahn weicht ein wenig von der Kreisform ab, daher steht er abwechselnd in Erdferne und -nähe; in Erdferne steht er am 6. im Löwen. Das Letzte Viertel durchläuft der Mond am 12. in der Waage und am 13. finden wir ihn unweit Saturn. Dabei sorgt die Libration für einen randfernen Fleck Grimaldi am linken Mondrand. In niedrigster Himmelsbahn zieht der Mond im Schützen am 14. vom Auf- bis zum Untergang und tags darauf lässt uns die Libration einen recht randfernen Mondsüdpol sehen. Die zarte Sichel des Altlichtes steht tief in der Morgendämmerung des 17. zwischen Ostsüdosten und Südosten unweit Merkur. Der 19. bringt den Neumond und am 20. können wir den Mond wieder als feine Neulichtsichel im Westen und unweit Venus und Mars sehen. Das Erste Viertel im Stier fällt auf den 25., wobei die Libration für ein randfernes Mare Crisium sorgt. In höchster Himmelsbahn zieht der Mond im Orion vom Auf- bis zum Untergang und das letzte Mondereignis im Februar ist wegen der Libration ein randferner Mondnordpol.
Planetenlauf: Merkur könnte schon am 1., sicher am 2. tief in der Morgendämmerung im Ostsüdosten im Steinbock gefunden werden. Venus steht abends niedrig, aber später höher im Westsüdwesten im Steinbock. Am 21 steht sie bei Mars. Mars zeigt sich abends niedrig bei Venus im Westsüdwesten und zieht vom Wassermann in die Fische. Jupiter in Löwe und Krebs leuchtet abends tief im Ostnordosten, steigt aber rasch bis hoch in den Ostsüdosten. Saturn steht um 4 Uhr tief zwischen Ostsüdosten und Südosten und später niedrig im Südosten im Skorpion.
Komet Lovejoy 2014 Q2: Er war im Januar am 7. als gerade noch freisichtiges Nebelfleckchen knapp rechts von Orion, dann unter dem Stier und am 23. über dem Widder gerade noch mit freiem Auge zu sehen. Am 6. finden wir ihn, aber nur mehr im Fernglas, bei den Füßen der Andromeda. Er steht dann 132 Millionen km von der Erde ab. Am 18. Januar war er der Sonne mit Abstand von 179 Millionen km am Nächsten und seine Bahn ist 80 Grade zur Erdbahnebene geneigt. Sein Kern besteht u. a. aus mit Staub durchsetzten gefrorenen Gasen. Die Sonnenstrahlung lässt sie teils verdampfen und so entsteht sein mehrstrahliger Schweif. In den Heften des "Sternenboten" (Infos im Astronomischen Büro) finden sich Berichte und Bilder.
Sternbilderhimmel:Unsere Sternkarte gilt für den 6. um 18.48 Uhr und für den 20. um 17.53 Uhr. Wir halten sie so, dass die Himmelsrichtung, in der wir beobachten wollen, unten liegt. Die kleinen Kreise mit V, M, J und K markieren Venus, Mars, Jupiter und den Kometen Lovejoy. Der flache strichlierte Kreisbogen deutet die Milchstraße an.
Der abendliche Februarhimmel zeigt uns die hellsten Sterne des Himmels, vereint im "Übersternbild" des Großen Sechsecks um Orion. Der helle Stern an der Schulter des Jägers Orion, Beteigeuze, ist 430 Lichtjahre entfernt, ein pulsierender roter Riesenstern mit 480- bis 800-fachem Sonnendurchmesser, 3000 Graden Oberflächentemperatur und 7600- bis 14.000-facher Sonnenleuchtkraft, wohl der größte bekannte Stern - gleichsam ein "rotes Vakuum". Rigel, 770 Lichtjahre weit, der Helle am Knie, ist ein blauer Überriese mit 80-fachem Sonnendurchmesser und 55.000-facher Leuchtkraft der wohl leuchtkräftigste bekannte Stern. Unter dem Gürtel flimmert ein Nebelfleckchen, gut im Fernglas erkennbar: der "Große Orion-Nebel", in dem angeregtes Gas und reflektierender Staub leuchtet. In ihm entstehen, 1400 Lichtjahre fern, heute noch Sterne.
Exkursion zum digitalen Planetarium im Naturhistorischen Museum Wien: 14. Februar, Treffpunkt 16.45 Uhr in der Vorhalle. Beschränkte Teilnehmerzahl, nur für Mitglieder des Österreichischen Astronomischen Vereins. Anmeldung im Astronomischen Büro nötig (Direktor Christian Köberl und Gabriel Stöckle mit der Schau "Entstehung des Lebens"). Spenden erbeten.
Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg: 21. Februar 18.30 Uhr Sternabend mit Mond, Venus, Mars, Jupiter. (Franz Vrabec). Bitte Taschenlampe und Fernglas mitnehmen.