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Abendsplitter

Von István Orbán

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Zusammengewürfelte Aperçus von einem eher lauen Montags-Fernsehabend auf ORF 2: Sein oder Nichtsein - das ist hier die Frage, deklamiert der geschniegelte Hamlet, sein Hemd so weiß, und Püppi in der ersten Reihe strahlt, denn sie weiß nicht nur um die wahre Frage: weiß oder nicht weiß, sie weiß auch die Antwort: Persil sagt ja. Endlich! Werbung sei Dank braucht Hamlet nicht mehr zu grübeln, und Shakespeare kann in Frieden ruhen.

"Report". Politologe Plasser auf die Frage, ob der Auftritt Haiders der Wiener SPÖ die absolute Mehrheit beschert habe: "Ich schließe es nicht aus. Aber ich schließe aus, dass das seine Absicht gewesen wäre." - Das nenn' ich wissenschaftlich korrekt! "Treffpunkt Kultur". Schriftsteller Josef Haslinger im Studio sagt unter anderem, die positive Einstellung der Sozialdemokratie zur Kultur sei immer eine verlässliche Konstante gewesen. Nächster Bericht: Die Arbeiterkammer streicht einstimmig ab dem nächsten Jahr dem "Theater in den Außenbezirken" 17 Millionen, dem Theater Akzent

15 Mill. Schilling. - Wie war das doch eben mit der verlässlichen Konstante . . . ?! Etwas später wird der Assoziationsvertrag zwischen ORF und Arte gehörig ins Bild gerückt, GI Weis spricht von Arte in höchsten Tönen. - Wie sich die Zeiten ändern! Vor einigen Jahren tönte es noch aus dem ORF, wir brauchen den deutsch-französischen Kulturkanal nicht, wir haben ja 3sat. Oder erinnere ich mich etwa schlecht?

Draufgabe in der "ZIB 3": Ankündigung der ersten Bilder von den zerstörten buddhistischen Monumenten in Afghanistan unter dem Titel "Sightseeing mit der Taliban". - Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.