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Abenteuer Fernsehen

Von István Orbán

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"Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um" - lehrt das Sprichwort. Ich hätte mich an die gute alte Lehre halten sollen und ans Radio, tat es am Montag aber nicht; und so wurde ich vom Fernsehen, genauer von ORF 1, eines Schlechteren belehrt.

Zu meiner Entschuldigung möchte ich anführen, dass ich dem ORF-Marketing zum Opfer gefallen bin: Ich wurde dermaßen auf den Beginn von "Expedition Österreich" hinbeworben, dass ich beim Start einfach unbedingt dabeisein musste. Selbst Alex Krause mit seinem "Moneymaker" habe ich dafür in Kauf genommen (dass das im Vergleich zum Nachfolgenden geradezu ein Krimi war, konnte ich noch nicht ahnen). Und dann ging es los bzw. hätte losgehen sollen. Aber es kam einfach nicht vom Fleck. Nicht in Wien im Studio unter der drögen Moderation von Christian Clerici plus "Experten"-Trio (Gerda Rogers produzierte Sternen-Senf, "Expeditionsexperte" Markus Raich karge Worte, "Wetter-Guru" Andreas Jäger den Sager des Sommers: Es sei viel Wetter zu erwarten; na dann . . .), nicht am Achensee bei der Endauswahl der Starter unter der harmlos-dilettantischen Anleitung der Kiesbauer-Halbkopie Mirjam Weichselbraun.

Der Inhalt für vielleicht eine halbe Stunde wurde auf rund zwei Stunden gestreckt, war entsprechend redundant und langweilig. Dann waren die elf "Expeditions"-Teilnehmer endlich ermittelt und gingen ins "Basislager" mit künstlichem Lagerfeuer (!) - ein wahrer Sommernachts-Albtraum.