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In Kitzbühel wird fieberhaft um nicht weniger als drei Renntage gekämpft, so als ginge es um eine Weltmeisterschaft oder um Olympische Spiele. Selbst die wohl nur für Insider nachvollziehbare Frage - Hausberg oder Nicht-Hausberg? - wird zur kleinen Staatsaffäre hochstilisiert. Und angesichts der Wettervorhersagen ist der Kampf um Kitzbühel - trotz Notprogramms - noch lange nicht gewonnen. Denn die für Freitag angesagten 30 Zentimeter Neuschnee werden nicht nur die Pistenarbeiter auf dem Ganslernhang ordentlich auf Trab halten, um zwei Slalomläufe halbwegs pünktlich durchführen zu können, sondern auch auf der Streif - und zwar von Start bis zum Ziel. Denn irgendwer muss ja den Natur- aus der Kunstschneepiste befördern, um das Abfahrtsspektakel ermöglichen zu können. Und das hat vor allem zwei konkrete Gründe: Günter Hujara, der mächtige und oftmals angefeindete Herren-Renndirektor, tritt Ende der Saison ab. Verständlich, dass auch er - nach 22 Jahren im Geschäft - noch einmal den Klassiker der Klassiker über die Bühne bringen will. Aus diesem Grund hat er auch die Abfahrt zur obersten Priorität erklärt, die im Fall des Falles auch am Sonntag stattfinden könnte. Eine weise Entscheidung, zumal es schon oft vorgekommen ist, dass die Abfahrt ausfallen oder verkürzt werden musste, Slalom und SuperG hingegen bei Sonnenschein stattfanden. Der andere Grund ist Olympia: Da die Frist für sämtliche Nominierungen am Montag endet, geht es für viele Athleten in Kitz um die allerletzte Chance. Bleibt zu hoffen, dass angesichts dieses Drucks und der mangelnden Trainings Hujara ein ganz besonderes Abschiedgeschenk bekommt - ein unfallfreies Rennen.