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Das System der "Abfertigung neu", die ab 1.1 2003 gilt, wird funktionieren, versprühten am Dienstagabend Experten im Rahmen der Veranstaltung "Finanzfoyer 2002" des Steuer- und Wirtschaftsberaters Leitner+Leitner Optimismus. Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) bezeichnete die Neuregelung der Abfertigung als "Win-Win"-Situation. In der Praxis werde natürlich noch die eine oder andere Änderungsnotwendigkeit auftauchen, räumte der stellvertretende Generalsekretär der WKÖ, Reinhold Mitterlehner, ein. Nach der Erteilung der ersten Konzessionen für die Mitarbeitervorsorgekassen könnten Unternehmer und Arbeitnehmer nun konkrete Angebote vergleichen. In Bezug auf die Performance zeigte sich Mitterlehner zuversichtlich: Das Veranlagungsziel von 6% sei durchaus zu erreichen.
Selbständige und Freie Dienstnehmer seien von der neuen Abfertigung noch nicht erfasst, "das ist ganz klar noch zu erledigen", betonte der Finanzrechtsexperte Markus Achatz. Die Abfertigung neu zielt darauf ab, eine zweite Säule der Altersvorsorge zu ermöglichen. Achatz bezeichnete es allerdings als "fraglich, ob die Attraktivität der Veranlagung den Aufbau dieser zweiten Säule unterstützen wird". "Es werden die Erträge nicht in den Himmel wachsen", so Achatz bezüglich Performance und Kosten für die Veranlagung. Außerdem müsse man davon ausgehen, dass viele Arbeitnehmer rasch auf ihre Ansprüche zugreifen werden und damit weniger für die Pension bleibt.
Zur allgemeinen Konjunkturentwicklung äußerte sich Wirtschaftsminister Bartenstein vorsichtig: Die Prognosen für das Wirtschaftswachstum 2002 seien "weitgehend unabhängig vom Hochwasser" nach unten revidiert worden, und die Aussicht für das kommende Jahr 2003 sei "ungewiss".