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Wer am Dienstag das U21-EM-Play-off zwischen Österreich und Griechenland im TV miterlebte, für den war es unüberhörbar: An der Seitenlinie schrie unentwegt jemand ins Match und ins halbleere St. Pöltener Oval hinein, damit seine Burschen nur ja nicht aufhören zu fighten und weiterhin frech nach vorne spielen. Es war U21-Teamchef Werner Gregoritsch, der sich für den größten Erfolg einer rot-weiß-roten U21-Auswahl regelrecht heiser brüllte und mit seinen rustikalen Sprüchen die fein gewordene Fußballgesellschaft etwas verstören mochte. Irritierend war auch das, was er vor zwei Jahren - nach seiner wohl bittersten Niederlage im EM-Play-off in Spanien - von sich gegeben hat, als seine damaligen Burschen den Frust in Form von Alkohol und Zerstörungswut gegen das Hotelinventar abbauten. "Sie sind bei der Rückkehr an Fenstern, Bildern oder Lampen angestoßen." Dieser steirische Schmäh kam - nachdem es zuvor schon Undiszipliniertheiten gegeben hatte - in Kreisen des ÖFB gar nicht gut an; dass die genannten Ausfälle nur deshalb publik wurden, um Gregoritsch abzumontieren, darf als Faktum angenommen werden. ÖFB-Präsident Leo Windtner tat gut daran, diesen Forderungen nicht nachzugeben. Denn nur wer 100-prozentig zu seiner Mannschaft steht - in guten wie in schlechten Zeiten -, vermag diese auch zum Erfolg zu führen. Das hat Gregoritsch nun eindrucksvoll bewiesen.