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Abseits-Debatte schlägt Torjubel

Von Christoph Rella

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Während sich die WAC-Fans noch darüber ärgern, dass Rapid am Sonntag nur dank eines klaren Abseits-Tores in der 87. Minute 2:1 gewonnen hat, und sich ganz Österreich fragt, wie dies der Schiedsrichter übersehen konnte, wird ein anderes Ereignis, das sich fast zeitgleich auf dem Spielfeld abspielte und vor drei Wochen noch weitaus heftigere Debatten ausgelöst hätte, völlig übersehen. Denn obwohl die vom Gesundheitsministerium Mitte Mai erlassenen Abstandsregeln für Bundesligaspiele nach wie vor in Kraft sind, gab es für die grün- weißen Kicker inklusive ihrer Vertreter auf der Bank nach dem Siegestreffer kein Halten mehr. Torschütze Maximilian Ullmann, Coach Didi Kühbauer und Co. jubelten los, als hätte es Corona nie gegeben, und gingen in einer Vielzahl von Umarmungen unter.

Nun kann man sagen, dass es auch andere Teams mittlerweile mit dem Abstand beim Torjubel nicht mehr so genau nehmen, nur hat der Sonntag in der Allianz-Arena eindrücklich gezeigt, wie weit es mit den Corona-Regeln auf dem Platz her ist. Der kritiklose Jubel zum einen und die Kritik am Abseits-Treffer zum anderen suggerieren eine (an und für sich eh wünschenswerte) Normalität, die es so aber noch nicht gibt. Vor allem aber lassen sie alle übrigen Einschränkungen - angefangen bei der Busanreise des Teams über das Verhalten in der Kabine bis hin zum Abklatschen - wenn schon nicht als absurd, so doch als hinterfragenswert erscheinen. Entweder es gibt klare Regeln oder nicht. Und damit ist nicht nur die Abseits-Regel gemeint.