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Wenn vorweihnachtliches Gedränge und Hektik allzu heftig werden und die Menschentrauben vor den karitativen Punschständen in der Wiener City immer mehr anwachsen, ist Radio Ö1, noch mehr als sonst, ein wahrer Hort der Ruhe. So konnte man sich am Dienstag im "Historischen Opernkonzert" dem Verdi-Jahr annähern: mit Verdis erstem Otello, Francesco Tamagno, der vor 150 Jahren in Turin geboren wurde.
Eine sanfte Annäherung an die Festtage folgte mit "Weihnachtsglanz, Lichterglanz" u. ä. in der Ö1-Wohlfühlsendung "Ganz Ich" und dann - ein wenig besinnlicher - im "Ö1-Konzert". Da waren Weihnachtskonzerte in Estland und Slowenien zu erleben. Die Europäische Rundfunkunion ließ, sozusagen als festliche Vorfreude, unsere Ohren ein wenig über die Grenzen wachsen, in den manchmal so weit entfernt scheinenden europäisch-erweiterungsfreudigen Raum hinein.
Reich beschenkt wurde man mit dem abendlichen "Hörspiel-Studio": Die SWR-Produktion "Der geheime Garten" nach dem lebensweisen Roman von Frances Burnett, in der treffsicheren Regie von Götz Fritsch, ließ die Protagonisten, das starke Mädchen und den vom großmauligen zum wirklich selbstbewusst werdenden Buben, wahrhaft lebendig werden.
Als dann noch in "Jazztime" John Evers für ein "jazzy Christmas" sorgte, assistiert von früheren und heutigen Größen wie Louis Armstrong und Wynton Marsalis, da war, fernab des Getöses und der Punschstände, schon wahre Festtagsfreude aufgekommen.