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Die wahrlich pannenreiche Neubesetzung der ÖFB-Teamchefbank (inklusive vorheriger Demontage von Marcel Koller) ist seit Montag um eine Facette reicher. Natürlich, Franco Foda ist für ÖFB-Präsident Leo Windtner die "absolut beste Wahl", wie er breit verkündete. Das muss er logischerweise sagen. Warum erklärt uns derselbe dann zwischen den Zeilen, dass der 51-jährige Deutsche in Wahrheit aber doch nur zweite Wahl gewesen ist? Schließlich habe Köln-Trainer Peter Stöger, offenbar der eigentliche Wunschkandidat, erst tags zuvor und zwar "schweren Herzens" abgesagt. Auch Sportdirektor Peter Schöttel sekundierte - so habe er fast täglich mit dem Köln-Coach telefoniert, und die Verhandlungen mit ihm seien eine "Hängepartie" gewesen. Mit diesem unnötigen Hinweis schwächt man nicht nur Foda, der wohl (wenn’s nicht läuft) den Stempel "zweite Wahl" aufgedrückt bekommen wird, sondern natürlich auch Stöger, der offenbar eh mit dem Herzen schon nicht mehr ganz beim deutschen Schlusslicht ist. Und auch die Einstimmigkeit im Präsidium pro Foda ist offenbar ein dehnbarer Begriff: 4 (von 13) Stimmen sollen nämlich ursprünglich auf Andreas Herzog entfallen sein - womit die Abweichler, offenbar um es besser aussehen zu lassen, dann zu einem einstimmigen Votum "motiviert" worden sind. Wie dem auch sei, diese unwürdigen verbalen Trickseren werden hoffentlich sehr bald durch fußballerische auf dem grünen Rasen abgelöst. Denn unbestritten ist, dass Foda nicht nur ein absoluter Profi auf seinem Gebiet ist, sondern auch erfolgreich mit jungen Talenten arbeiten kann und als harter Hund mit so manchem Schlendrian im Team aufräumen dürfte. Und das Wichtigste: Wie Koller ist ihm Verhaberung fremd. Das ist nach den jüngsten Vorgängen im ÖFB wichtiger denn je.