25-prozentige Versicherungsbeteiligung wird an Partner Ergo Austria veräußert.
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Wien. Es ist ein weiterer Mosaikstein beim Großumbau des Konzerns: Das Volksbanken-Leitinstitut ÖVAG trennt sich von seinem 25-Prozent-Anteil an der Victoria-Volksbanken-Versicherung. Aufgegriffen wird das Paket von der Österreich-Tochter der deutschen Ergo-Versicherung, die so zur Alleineigentümerin wird, weil schon bisher 75 Prozent in ihrem Eigentum waren.
"Der Verkauf unserer Versicherungsanteile ist eine weitere kapitalstärkende Maßnahme", erklärte ein ÖVAG-Sprecher am Dienstag. Wie berichtet, will die schwer kriselnde Volksbank AG ihre Bilanzsumme radikal runterfahren, um in Zukunft als wesentlich kleineres Institut deutlich weniger Kapital vorhalten zu müssen. Alles, was nicht zum Kerngeschäft gehört, soll losgeschlagen werden und damit die aktuelle Kapitalnot beseitigen, so der Plan.
Erlös von 40 bis 80 Millionen?
Der größte Brocken ist dabei die Ostbanken-Sparte VBI, deren Verkauf an die russische Sberbank bereits besiegelt ist. Der formalrechtliche Abschluss dieses Deals wird noch vor Jahresende erwartet. Ebenfalls auf der Verkaufsliste sind vor allem der sechsprozentige Anteil an der Raiffeisen Zentralbank, das internationale Leasing-Geschäft sowie sämtliche Immobilienbeteiligungen.
Mit jedem ihrer Verkäufe kann die ÖVAG, die für 2011 bis zu 1,2 Milliarden Euro Verlust angekündigt hat, gebundenes Kapital freischaufeln. So auch bei der Victoria-Versicherung. Was den Erlös aus dem Anteilsverkauf betrifft, wird dieser in der Branche auf 40 bis 80 Millionen Euro geschätzt. ÖVAG und Ergo Austria wollen nicht bekanntgeben, wie viel Geld bei dem Deal tatsächlich fließt.
Bei der Victoria ist die ÖVAG künftig zwar draußen, die bisherige Vertriebskooperation zwischen der Ergo Austria und der Volksbanken-Gruppe im Versicherungsgeschäft bleibt aber aufrecht. Sie wird um weitere elf Jahre verlängert - bis Ende 2022. Im Vorjahr kam die Victoria in Österreich auf ein Prämienvolumen von 269 Millionen Euro. Bei den Töchtern in der Slowakei, Tschechien, Ungarn und Kroatien waren es insgesamt 48,5 Millionen Euro.