11 Kaufleute haben Standorte bereits übernommen. | Für Großhandelsschiene AGM wird ein Partner gesucht. | Wien. Die Strukturbereinigung bei der defizitären Handelskette Adeg geht weiter. Jetzt will man sich von einigen selbst betriebenen Standorten trennen. Aktuell ist Adeg mit 104 eigenen Filialen am heimischen Markt vertreten.
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In einem offiziellen Ausschreibungsverfahren würden derzeit einige Standorte möglichen Interessenten angeboten, erklärt Andreas Poschner, Vorstandssprecher der Adeg Österreich Handels AG. Parallel dazu laufe eine Gründeroffensive, im Rahmen derer bereits 11 Filialen an selbstständige Kaufleute übergeben worden seien. Wie viele Standorte insgesamt abgegeben werden könnten, war vorerst nicht in Erfahrung zu bringen. In Medienberichten ist die Rede von 36 bis rund 50 Filialen.
AGM-Anteil im Angebot
Im Adeg-Angebot findet sich aktuell auch ein Anteil an der Großhandels-Tochter AGM: Für die Cash & Carry-Schiene wird ein Partner gesucht, um neues Kapital für die Restrukturierung in das Unternehmen zu holen, so Poschner. Österreichweit gibt es derzeit 19 Großmärkte, 2006 erwirtschaftete AGM einen Umsatz von 216 Mio. Euro. Heuer erwartet Poschner ein Umsatzplus von rund 6 Prozent.
Berichten zufolge gehört das deutsch-schweizerische Unternehmen Prodega zu den Kaufinteressenten für den AGM-Anteil. Dies sorgt in der Branche für Aufregung, weil die Rewe-Gruppe im Rahmen eines Joint Ventures zu 50 Prozent an Prodega beteiligt ist. Der knapp 25-prozentige Einstieg von Rewe Austria bei Adeg hatte erst vor kurzem viel Staub aufgewirbelt.
Rewe Austria-Konzernsprecherin Corinna Tinkler wollte zum Verkauf der AGM-Anteile am Montag keine Stellungnahme abgeben.
Nächstes Jahr im Plus
Poschner ist optimistisch, dass die Restrukturierng bei Adeg greift und peilt für 2008 schwarze Zahlen an. 2006 lag der Adeg-Konzernumsatz bei 732,6 Mio. Euro. Über die Höhe des Verlustes gibt es keine Angaben; 2005 belief sich das Minus auf rund 16 Mio. Euro - verursacht vor allem durch die eigenen Fillialen.