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In Österreich wird Eizellenspende wie Organspende behandelt. Das wirft die Frage auf, worum es sich bei Eizellen - vor allem bei bereits befruchteten - eigentlich handelt. Wann also zwischen der biologischen oder künstlichen Befruchtung und der Geburt eines Kindes menschliches Leben beginnt. Eine komplexe ethische Frage - allein die Abtreibungsdebatte zeigt, dass hier keine Einigkeit erzielt werden kann.
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Unter der Devise Adoption statt Spende vermittelt eine US-amerikanische Agentur seit Jahren eingefrorene befruchtete Eizellen an unfruchtbare Paare. Die zur Adoption freigegebenen Zellen werden somit rechtlich wie Kinder gehandhabt und der Vorgang ethisch als Adoptionsverfahren eingestuft. Inklusive Auswahlverfahren und Eignungstests. Meist unter Einbindung der biologischen Eltern, die bei der Wahl der Familie mitsprechen dürfen. Legal, ohne Kaufpreis und gegen eine fixe Vermittlungsgebühr. Eine rechtlich saubere Lösung, die viele moralische Probleme gar nicht aufkommen lässt.
Dass dabei eine Frau das Kind eines anderen Paares austrägt, können sich die ursprünglichen Eltern oft schwer ausmalen. Die Alternative, die Zellen zu vernichten und ihren bereits gezeugten Kindern somit keine Chance auf Leben zu ermöglichen, ist ihnen jedoch unvorstellbar. Für sie käme das der Kindstötung gleich.
Eizellenspende muss legal werden
+++ Analyse - Gesetz hinkt Realität hinterher