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Ahmadinejad in der Bredouille

Von Arian Faal

Analysen

Dem iranischen Hardliner-Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad bläst in diesen Tagen von mehreren Seiten ein rauer Wind entgegen. Innenpolitisch spüren die Iraner erste Auswirkungen der jüngsten Sanktionen rund um den Atomstreit, viele Güter des täglichen Bedarfs sind erheblich teurer geworden. Die Folge: Die Inflation und die Arbeitslosigkeit steigen weiter an - und langsam, aber sicher mehren sich Stimmen, auch innerhalb des konservativen Flügels, die den "No fear"-Kurs der Regierung im Nuklearkonflikt infrage stellen.


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Irans zweitmächtigster Mann, Expräsident Ali Akbar Hashemi Rafsanjani, spätestens seit der Wiederwahl Ahmadinejads als einer der größten Widersacher des Präsidenten bekannt, macht sich auf seiner Website Sorgen: "Was hat die Regierung für den Wirtschaftsaufschwung getan? (...) Wenn wir keine Kurskorrekturen vornehmen, blühen uns und dem gesamten System düstere Zeiten.. ."

Rafsanjani spielt damit sicher auch auf den Machtkampf innerhalb des Führungszirkels des Gottesstaates an. Viele mächtige Geistliche haben sich auf seine Seite gestellt und den innen- und außenpolitischen Regierungskurs hart kritisiert.

Auch außenpolitisch wird der Iran auf der wirtschaftlichen Weltbühne immer mehr gemieden. Iranische Unternehmen wie die staatliche Fluglinie Iran Air, die vielerorts nicht mehr betankt wird, sind direkt betroffen und kassieren die Quittung westlicher Firmen, die es sich nicht mit den USA verscherzen wollen und somit auf Distanz zu Teheran gehen.

Da dürfte es nur ein schwacher Trost sein, dass gerade die Führung in Moskau, die sich in letzter Zeit vordergründig dem harten Kurs des Westens gegen den Iran anschloss, hinter vorgehaltener Hand ungemindert weiterhin Iran-Geschäfte tätigt. Ahmadinejad muss nun handeln. Viel Zeit hat er nicht.