1999 wurden laut amnesty international (ai) in 31 Staaten der Welt mindestens 1.813 Gefangene hingerichtet und in 63 Ländern mindestens 3.857 Todesurteile ausgesprochen. Diese Statistik bezieht sich aber nur auf die ai bekannt gewordenen Todesurteile und Hinrichtungen. Tatsächlich dürften die Zahlen wesentlich höher sein.
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Rund 85 Prozent der Hinrichtungen entfielen auf die Volksrepublik China, den Iran, Saudi-Arabien, die Demokratische Republik Kongo und die USA. China führt die Horrorstatistik mit 1.077 bekanntgewordenen Exekutionen an. 165 Hinrichtungen wurden aus dem Iran gemeldet, 103 aus Saudi-Arabien, 100 aus dem Kongo und 98 aus den USA. Weiters gab es Meldungen von hunderten extralegalen Exekutionen im Irak.
Ende 1999 war die Todesstrafe in 73 Staaten völlig abgeschafft, in 13 weiteren bestand sie nur noch für außergewöhnliche Straftaten. In 32 Ländern besteht darüber hinaus die Todesstrafe noch, es wurden aber seit mehr als 10 Jahren keine Todesurteile mehr vollstreckt.
In Russland hat Boris Jelzin im Juni 1999 700 Todesurteile in Haftsstrafen umgewandelt.
Die erste Hinrichtung dieses Jahres gab es am 4. Jänner auf den Philippinen, wo ein 41-jähriger Mann wegen der Vergewaltigung seiner Tochter mit der Giftspritze hingerichtet wurde, obwohl das Opfer einen Gnadenappell an Präsident Joseph Estrada gerichtet hatte.
Im März setzte Estrada dann alle Hinrichtungen bis zum Jahr 2001 aus und begründete diesen Schritt mit den Feierlichkeiten der katholischen Kirche zum Heiligen Jahr.Die katholische Kirche und Menschenrechtsaktivisten hatten zuvor gegen die Todesstrafe, die nach 20-jähriger Unterbrechung im Februar 1999 erstmals wieder auf den Philippinen vollzogen wurde, massiv protestiert. Unter Estrada waren zuvor sieben Menschen hingerichtet worden.