Laut eigener Einschätzung ist er ein "Mann der Mitte": Ludwig Schwarz, der im September offiziell das Amt des Bischofs von Linz antritt.
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Für Linz, eine sehr inhomogene Diözese mit ausgeprägt unterschiedlichen Kirchenflügeln, scheint der am Mittwoch zum Nachfolger von Maximilian Aichern ernannte bisherige Wiener Weihbischof Ludwig Schwarz der erwünschte versöhnliche, zum Dialog mit allen Gruppen fähigen Bischof zu sein. Er will "einigend wirken" und betonte gleich sein Anliegen, "mit allen Teilen der Diözese in Kontakt und ins Gespräch zu kommen".
Schwarz, erst am Montagabend vom Nuntius von seiner Ernennung informiert, meinte, er habe damit "nicht im Geringsten gerechnet". Weniger überrascht gab sich im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" Leo Maasburg, der heuer Schwarz als Nationaldirektor von Missio Austria, der katholischen Einrichtung für Mission und Entwicklung, ablöste. Schwarz habe "die menschliche Reife und Persönlichkeit und auch den väterlichen Charakter, den ein Bischof braucht".
Maasburg schätzt Schwarz als soliden Theologen und Experten für das frühe Christentum, der die Fähigkeit habe, "ernste Situation durch humorvolle Bemerkungen zu entschärfen" und, oft mit Bezug auf den heiligen Johannes Bosco - Schwarz trat sehr jung in den Orden der Salesianer Don Boscos ein -, auch die Jugend anzusprechen.
Ludwig Schwarz, am 4. Juni 1940 in Preßburg (Bratislava) geboren, verlor als Kind seine Heimat. Die Versöhnung von Vertriebenen, Tschechen und Slowaken ist dem 1964 zum Priester Geweihten, der jahrelang Provinzial seines Ordens war, ein ebenso großes Anliegen wie der Einsatz für weltweite soziale Gerechtigkeit. Zu seinen vielen Funktionen gehört der Vorsitz der österreichischen kirchlichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden ("Iustitia et Pax").
Der heutige Papst lernte Schwarz in Rom schätzen, als dieser dort von 1985 bis 1999 klassische Philologie lehrte. 1999 wurde Schwarz Nationaldirektor von Missio Austria, 2001 Weihbischof in Wien. Nach der Neubesetzung der Diözesen Feldkirch und Linz wird nun für die Bundeshauptstadt gleich die Ernennung von zwei neuen Weihbischöfen erwartet.