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Hat die Airbag-Schutzweste Schlimmeres verhindert oder gar das Leben von Matthias Mayer gerettet? Tatsache ist, dass der Horrorsturz des Abfahrts-Olympiasiegers am Samstag in Gröden viel extremere Folgen hätte haben können - das weiß jeder, der vom Skizirkus eine Ahnung hat, das sieht jeder anhand der Bilder vom Abflug des Kärntners bei Tempo 120 samt unsanfter Landung im Flachen. Und zwar voll auf dem Rücken. Sportlich sind die Folgen der Brustwirbelbrüche naturgemäß bitter, doch dass der 25-Jährige kommende Saison wieder dabei sein kann, schreibt auch er dem "D-air"-System zu. "Zum Glück habe ich den Airbag angehabt", gab Mayer zu Protokoll. Er muss es wissen. So wie viele seiner Kollegen und Experten im Skizirkus, die dieses 800 Gramm schwere Wunderwerk der Technik nun loben - immerhin hat es die anormale Rotation Mayers in der Luft als Sturz erkannt und noch vor dem ersten Einschlag ausgelöst. Dass der Airbag darob bei der nächsten Abfahrt vom Gros des Feldes verwendet wird, ist jedoch auszuschließen. Da er nicht verpflichtend vorgeschrieben ist, trugen ihn in Gröden gerade einmal sechs Läufer. Und nachdem ausgerechnet Gelegenheitsabfahrer Ted Ligety Kritik geübt und dem Airbag sogar Schuld an Mayers Verletzung gegeben hat ("Für mich sieht es so aus, als ob der Airbag als Hebel gewirkt hat"), werden es gewiss nicht mehr werden. Mit Verlaub, aber derlei erinnert an das einstige Skisprungverbot für Frauen, weil bei der Landung die Gebärmutter platzen könnte. Faktum ist, dass der Airbag für alle irgendwann kommen wird, weil ihn die FIS vorschreibt. So wie heutzutage Helme und Brillen vorgeschrieben sind - denn auch da gab es ja früher Zweifler.