Die Arbeiterkammer (AK) geht mit der Zukunftsvorsorge ins Gericht. Eine Studie ihrer Konsumentenschutzabteilung zeigt, dass die Beratung schlecht sei und Kosten überhaupt verschwiegen würden. Die AK fordert Transparenz und die Verpflichtung zu verständlichen Kontonachrichten.
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"Die Konsumenten werden nicht gut beraten, sie wissen oft nicht, ob ihnen ein Fonds- oder ein Versicherungsprodukt verkauft wurde," krtisierte Harald Glatz, Leiter der AK-Konsumentenschutzabteilung, am Donnerstag vor Journalisten. Das Verkaufsargument für die Zukunftsvorsorge sei die staatliche Prämie von 9%. Doch diese wirkt sich auf die Rendite nur marginal aus. Sie macht bei 10 Jahren Laufzeit maximal 1,6% aus. Die Verbraucher sollten daher aufmerksam gemacht werden, dass die Prämie nicht mit der Rendite gleichzusetzen ist.
Die AK-Tester haben 22 Banken und Versicherungen unter die Lupe genommen. Was sie befremdete, ist das Verschweigen der Kosten. "Welche Kosten tatsächlich anfallen, wird nicht gesagt. Die Anbieter von Versicherungsprodukten betonen, dass sie darüber keine Aufkunft geben können," so Thomas Eisenmenger, AK-Experte für Finanzdienstleister. Der Jurist weist darauf hin, dass es jedoch zwischen den Produkten große Differenzen gibt. So wirken sich Unterschiede in der Kostenbelastung gravierend aus. Beispielsweise machen 0,5% bei 20-jähriger Laufzeit eine Differenz von 4.430 Euro in der Leistung aus. Die einmaligen Abschlusskosten liegen zwischen 4 bis 5%, die jährlichen Belastungen schwanken von 1,5 bis 2,5%.
Beim Vergleich schneidet bei Transparenz, Flexibilität und Kapitalgarantie die Erste Bank, der Raiffeisen Salzburg, der BA-CA und der Volksbank sehr gut ab, sie bieten alle Fonds-Vorsorge an. Das Bummerl bekam die Constantia Privatbank. Mit deren Versicherungsprodukt waren die AK-Experten nicht zufrieden.
Gefordert wird von der AK die Einführung eines unbegründeten Rücktrittsrechtes auch bei Fondsprodukten und die Einhaltung der unverbindlichen Mindeststandards der Finanzmarktaufsicht. Die zur Diskussion stehende Abschaffung der Kapitalgarantie hält Glatz für unzumutbar. Er rät den Kunden sich eingehend zu informieren. Kritik kommt auch vom Wirtschaftssprecher der SPÖ, Christoph Matznetter: "DieZukunftsvorsorge ist für das unterste Einkommensdrittel ungeeignet."