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AK-Tumpel: Wohnen ist noch immer zu teuer

Von Alexandra Grass

Politik

"Wohnen ist noch immer zu teuer" betonte Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel am Mittwoch in einer Pressekonferenz und forderte zum wiederholten Male eine Senkung der Mieten. In vielen Wiener | Haushalten werde ein Drittel des Einkommens für die Wohnkosten aufgewendet · "das ist zuviel". Hier sei dringend Handlungsbedarf gegeben.


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Eine weitere Novellierung des Mietrechts sei schon deshalb "dringend erforderlich", weil die bisherigen Reformen die gesteckten Ziele "eindeutig verfehlt" hätten, erklärte Tumpel. Die AK

fordert daher eine "faire, durchschaubare" Neuordnung der Richtwerte mit einer Obergrenze von 65 Schilling pro m² in der obersten Kategorie. Die Zuschläge sollten mit höchstens 20 Prozent des

Richtwertes begrenzt werden.

Weiters müsse der Grundkostenanteil im geförderten Neubau gesenkt werden. Ebenso könnte eine eigene Widmungskategorie für den geförderten Wohnbau im innerstädtischen Bereich die Preise dämpfen. In

Genossenschaftswohnungen müsse der Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrag begrenzt werden. Auch an den Maklergebühren übte die AK Kritik.

Die Versorgung mit leistbarem Wohnraum sei durch die letzte Mietrechtsgesetznovellierung '97 nicht besser geworden. Auch die Befristung habe nichts gebracht. 80.000 Wiener Haushalte hätten den Wunsch

nach einem Wohnungswechsel. Diesen könnten sich jedoch nur 40.000 erfüllen.

Ein weiteres Problem ortet der AK-Präsident in der Tatsache, daß Jungfamilien in die Stadtrandgebiete gedrängt werden, weil der Wohnraum dort leistbar sei. Dadurch komme es im privaten Altbau

der Gründerzeitviertel zu einer zunehmenden Überalterung. Damit gehe die "vernünftige, organische Vermischung" verloren, das sei "keine zukunftsträchtige Angelegenheit", so Tumpel.

Die AK untermauert ihre Feststellungen auch mit einer Studie, die von der Forschungsgesellschaft für Wohnen, Bauen und Planen (FGW) durchgeführt wurde. Rund 200 Interviews mit unselbständig

Erwerbstätigen haben ergeben, daß Altbauwohnungen und geförderter Neubau nur mit überdurchschnittlichen Einkommen finanzierbar seien, so Studienautor Wolfgang Amann. Durchaus übertragbar sei diese

Studie auch auf die restlichen Bundesländer.

Mietenvolksbegehren

in Kärnten gestartet

Der St. Veiter Bürgermeister Gerhard Mock (S) hat am Mittwoch das in der Vorwoche angekündigte Volksbegehren zur Reduzierung der Mieten für künftig zu bauende geförderte Wohnungen

gestartet.

Unterstützungserklärungen liegen in allen Kärntner Gemeindeämtern auf. Dort müssen auch die Unterschriften geleistet

werden.