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AK Wien klagt Bawag wegen Kreditzinsen

Von Petra Medek

Wirtschaft

Nachdem die AKNÖ eine Klage in der Zinsenaffäre angekündigt hat, gab gestern auch die Arbeiterkammer Wien bekannt, einen Musterprozess gegen die Bawag anstrengen zu wollen.


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Insgesamt 2.500 Kredite liegen der AK Wien zur Überprüfung auf überhöhte Zinsen vor, 1.000 Fälle mit einem Gesamtkreditvolumen von 315 Mill. Schilling wurden bisher nachgerechnet. Fazit: Diese Kreditnehmer haben den Banken in Summe 29 Mill. Schilling zuviel bezahlt, sagte Harald Glatz, Leiter der Abteilung Konsumentenpolitik in der AK Wien gestern in einem Pressegespräch.

Sammelklage oder Musterprozess?

Für den Musterprozess habe sich die AK Wien einen Fall vom Konsumenten abtreten lassen und könne falls nötig bis zum Obersten Gerichtshof prozessieren, so Glatz. Was den Nachteil hat, dass ein Urteil bis zu vier Jahre auf sich warten lassen könnte, so Peter Kolba, Leiter der Rechtsabteilung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) gegenüber der "Wiener Zeitung". Der VKI strengt wie berichtet eine Sammelklage in Zusammenarbeit mit dem Prozessfinanzierungsunternehmen FORIS ein.

Geschädigten Kreditnehmern bleibt nun die Wahl, den Musterprozess der AK abzuwarten und sich an ihre Rechtsschutzversicherung zu wenden oder sich gleich der VKI-Klage anzuschließen. Falls dem VKI Recht gegeben wird, müssen die Sammelkläger allerdings 30% ihrer Ansprüche an FORIS abtreten.