Die Aktienindizes S&P 500, EuroStoxx 50 und DAX haben ein Kurspotenzial von deutlich über 10%, sind Anlageexperten bei der deutschen Union Investment überzeugt.
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Die Aktienmärkte hätten im 1. Quartal 2003 ihren Boden gefunden und seien günstig bewertet, sagte Jens Wilhelm, Geschäftsführer der Union Investment unlängst vor Journalisten.
Auch die österreichische Constantia Privatbank glaubt, dass der seit einiger Zeit nach oben führende Weg der Finanzmärkte noch nicht zu Ende ist. Der Grundton sei ungeachtet des schwachen konjunkturellen Umfelds positiv. Charttechnisch sei bedeutend, dass der S&P 500 im 2. Quartal aus dem seit drei Jahren anhaltenden Abwärtstrend deutlich ausbrechen könnte. Der Index könnte bis zum Jahresende von derzeit rund 1.000 auf 1.100 Punkte steigen, für den DAX prognostizieren die Analysten der Privatbank einen Stand von 3.800 bis 4.000 Zählern. Gestern lag der DAX kurz nach Eröffnung der Börsensitzung bei 3.341 Einheiten. Zu bedenken sei, dass alle Erwartungen auf einer - hoffentlich bald eintretenden - Erholung der Konjunktur beruhen.
Laut Wilhelm ist bei den Anlegern derzeit viel Liquidität vorhanden. So liege seit November 2002 die Liquiditätsquote in deutschen Spezialfonds mit rund 11% auf einem historischen Hoch. In den USA gelte Ähnliches: Dort liege die Kassahaltung der Privatanleger bei rund 1,4 Bill. Dollar, jene der institutionellen Anleger sogar bei 1,7 Bill. Dollar. Diese Liquidität sollte bei fehlenden Anlagealternativen für Aufwärtspotenzial an den Aktienmärkten sorgen, zumal auch die Risikoaversion inzwischen deutlich abgenommen habe.
"Jetzt kommt Geld auf den Markt", sagt Elisabeth Staudner, Geschäftsführerin der CPB Kapitalanlage GmbH, im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Angesichts der niedrigen Geldmarktzinsen stünden die Fondsmanager unter einem gewissen Druck. Auch Staudner sieht "ein bisschen mehr Risikofreudigkeit".
Während Union Investment die europäischen Märkte aufgrund ihrer günstigeren Bewertung gegenüber den US-amerikanischen bevorzugt, billigt die Constantia Privatbank den US-Titeln bessere Chancen zu. Branchenmäßig würden zyklische Werte wieder interessant werden, sowohl in den USA als auch in Europa. Da gerade in den Sommermonaten nach der dreimonatigen Rally mit Gewinnmitnahmen gerechnet werden könne, sollten sich immer wieder Einstiegschancen ergeben, die vorsichtig zum Aufbau von Positionen genutzt werden könnten.
Insgesamt empfiehlt die Constantia Privatbank eine neutrale Aktienpositionierung, d. h. der aktuelle Aktienanteil des Depots sollte dem langfristig angestrebten Anteil entsprechen. Innerhalb des Aktienbereichs seien US-Titel und in Europa Aktien mit Ostorientierung sowie Aktien aus den Beitrittsländern zu favorisieren. ede