Wenn man Insolvenzen als eine Epidemie sieht, dann gelangt man folgerichtig zu der Frage, welche Maßnahmen sich zur Vorbeugung gegen das Massensterben von Firmen eignen. Um eine solche Krisenintervention geht es bei einer Konferenz, zu der sich in Hamburg Fachleute und Betroffene einfinden werden. Dabei steht die Hilfe für kleinere Unternehmen im Vordergrund, denen es zur Meisterung an Krisen oftmals an Erfahrung und Spezialisten mangelt.
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Tatsächlich sind von der Seuche europaweit kleinere und mittlere Unternehmen besonders betroffen. Seit der Wende zum neuen Jahrtausend ist das Problem klarer ins Bewusstsein getreten, denn damals stiegen nach dem Gründungsboom europaweit kontinuierlich die Insolvenzzahlen. Erst im Jahr 2005 wendete sich der Trend und im vergangenen Jahr wurden in den Ländern der Union 141.448 Insolvenzen gemeldet, deutlich weniger als am Höhepunkt (2004: 155.649).
Für Österreich ist das Thema besonders interessant, belegt das Land doch nach Insolvenzquoten nach Luxemburg den zweiten Rang in Europa: Ein Bericht der Wirtschaftsforschung von "Creditreform" errechnet eine Quote von 190 Insolvenzen auf 10.000 Unternehmen, deutlich über dem Durchschnitt von 65 in der Union. Übrigens sind nach diesem Bericht insgesamt im vergangenen Jahr durch Insolvenzen 1,4 Millionen Arbeitsplätze vernichtet worden.
Bei der Konferenz steht der Gedanke der Krisenintervention im Vordergrund. Spezialisten aus ganz Europa tauschen sich über ihre Erfahrungen mit Hilfsmaßnahmen für angeschlagene Firmen aus und versuchen, Erfolgsfaktoren zu benennen.
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