Insolvenzantrag der Bank Austria soll in Kürze vor Gericht erörtert werden.
| MBI-Gruppe will derzeit keine Hotels oder Beteiligungen abstoßen.
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Wien. Der österreichisch- saudische Hotelbetreiber Mohamed Bin Issa Al Jaber muss in Kürze Farbe bekennen. Nach dem Insolvenzantrag der Bank Austria gegen die Betreibergesellschaft des Wiener Grand Hotels wird demnächst mit einer Einvernahmetagsatzung am Konkursgericht Wien gerechnet. Die Bank fordert laut "profil" 3,5 Millionen Euro von Al Jaber. Im Konkursantrag stellt die Bank dessen Zahlungsfähigkeit in Frage.
In Wien kursieren Gerüchte, dass Al Jabers Firmengruppe MBI schwere Verluste eingefahren habe. Al Jaber lässt dementieren.
"Wie mir Scheich Al Jaber mitgeteilt hat, hat MBI International, die Holding Gesellschaft von Scheich Mohamed, 2010 einen Nettogewinn von 241 Millionen US Dollar erwirtschaftet", kontert sein Sprecher Alfred Autischer. "Meldungen, nach denen die Gruppe Verluste schreibe, sind als bösartige Gerüchte zu werten." Nachsatz: "MBI International behält sich vor, gegen die Urheber und gegen die Verbreitung solcher Gerüchte mit allen rechtlichen Mitteln vorzugehen." Auch "stehen derzeit keine Hotels zum Verkauf, es ist außerdem international kein Verkauf geplant oder in Vorbereitung".
Verkauft wurden zuletzt einige Boutique-Hotels in Großbritannien: die Hotels "The Academy", "The Colonnade", "Threadneedles" und das "Berner’s Hotel" in London sowie das "Quebecs" in Leeds und das "Glasshouse" in Edinburgh. Indes wartet Al Jaber weiter auf Geld aus Saudi-Arabien. "Der saudische Staat schuldet MBI circa 500 Millionen US-Dollar aus Vermietungen von zwei großen Resorts in Saudi-Arabien", behauptet Autischer. "Das sind ganz normale und übliche Außenstände. MBI hat keinen Grund, an der Bonität und Zahlungswilligkeit der saudischen Regierung zu zweifeln."