Bei Selbstmordanschlägen auf drei westliche Hotels in der jordanischen Hauptstadt Amman wurden am Mittwochabend 67 Menschen getötet. Am Donnerstag bekannte sich der irakische Arm zu den Attentaten. Weitere 150 Menschen wurden bei den Anschlägen verletzt.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die Grenzen des Landes seien geschlossen worden, teilte der stellvertretende jordanische Regierungschef Marwan Muasher. Im Außenministerium in Wien hieß es auf Anfrage der APA, die jordanischen Behörden hätten noch keine offizielle Liste der Opfer veröffentlicht, es gebe jedoch keine Hinweise, dass Österreicher von den Anschlägen betroffen seien.
Wie Muasher mitteilte, wurden das Grand Hyatt und Radisson SAS von Selbstmordattentätern angegriffen. Sicherheitskräfte am Days Inn hätten verhindert, dass ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug eine Absperrung passierte. Es sei vor dem Hotel explodiert, dessen Fenster barsten.
Anschlag auf eine Hochzeit
Die stärkste Explosion ereignete sich in einem Festsaal des Radisson-Hotels, wo nach Augenzeugenberichten gerade eine Hochzeit gefeiert wurde. Der geschockte Bräutigam der Hochzeitsfeier sagte im Fernsehen, er habe fast zehn Angehörige verloren.
Die angegriffenen Hotels liegen in den Geschäftsvierteln Jebel Amman und Al Rabiye und werden überwiegend von internationalen Geschäftsleuten und Diplomaten frequentiert. Insbesondere das Radisson ist auch bei israelischen Touristen beliebt, unweit davon befindet sich die israelische Botschaft. Auf das Hotel wurden schon mehrfach Anschläge von Al Kaida geplant, die jedoch rechtzeitig vereitelt werden konnten.
Bekennerschreiben
Die Terrorgruppe Al Kaida im Irak soll sich zu den Bombenanschlägen bekannt haben. Der arabische Nachrichtensender Al-Jazeera berichtete am Donnerstag, ein Bekennerschreiben der Gruppe, die bisher im Irak operierte und von dem Jordanier Abu Mussab al-Zarqawi angeführt wird, sei am Donnerstag auf einer Islamisten-Internetseite aufgetaucht. Für die Echtheit des Schreibens gab es zunächst keinen Beweis.