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Da war zum Beispiel ein Foto, auf dem man die Queen sehen konnte, wie sie einen Vorhang im Buckingham Palast zurückzieht. Darunter stand: "Schau, Philipp, sie sind drauf reingefallen." Das war nur eine der tausenden Reaktionen, die ein eilig einberufenes Treffen aller Mitarbeiter des Königshauses am Donnerstag hervorgerufen hat. Als ruchbar wurde, dass das britische Königshaus irgendeine wichtige Kunde zu verbreiten hatte, zeigte sich das soziale Medium Twitter einmal von seiner seltenen kreativen Seite. Da es sich um einen sonst weitgehend ereignislosen Morgen handelte, vereinte sich die gefühlt gesamte Internetwelt in kuriosen Spekulationen darüber, was die Queen - so sie noch lebte - verkünden würde. Spießige Langweiler ermahnten zwar, man solle nicht von Prinz Philips Tod ausgehen, solange man nichts Genaues wisse. Der Großteil aber sprudelte ohnehin vor viel weniger morbiden Ideen über. Eine meinte: "Wahrscheinlich hat Prinz Harry in Las Vegas geheiratet". Ein anderer dachte an die erweiterte Familienmitgliedschaft: "Sie möchte wohl ihren neuen Corgi allen vorstellen." Globaler dachte jener, der meinte: "Die Queen wird Donald Trump als Präsidenten absetzen und die USA zurückfordern." Nicht einmal nach der dann doch unspektakulären Wendung, dass Prinz Philipp mit 95 Jahren in Pension geht, hatte das Feuerwerk ein Ende. Es gipfelte in Beileidsbekundungen an Charles, der vergebens schon seine Königs-Unterschrift geübt hatte. Es muss sich die Welt also um zwei berühmte Ü-90er sorgen, damit auch die hellen Seiten von Twitter einmal wieder zum Vorschein kommen.