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Alle gegen die Telekom

Von Gerald Jatzek / WZ Online

Wirtschaft

Provider und Konkurrenten der Telekom fordern wieder einmal bessere Rahmenbedingungen für den Wettbewerb auf der "letzten Meile". Ihrer Meinung nach wird dadurch der Ausbau von Breitbandverbindungen gehemmt.


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Im Rahmen einer Brancheninitiative der ISPA (Internet Service Providers Austria) und des VAT (Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber) verlangten die bei der Entbündelung tätigen alternativen Betreiber Verbesserungen bei den Kosten und der Abwicklung, um die Breitband-Versorgung und -Nutzung anzukurbeln.

Die Entbündelung ist die Überlassung einer Leitung vom letzten großen Verteilerpunkt zum Kunden zu einem vom Regulator festgesetzten Preis. Zur Zeit sind von den fast 3 Millionen Teilnehmeranschlussleitungen der Telekom Austria nicht ganz 2,5 % entbündelt.

Die Betreiber präsentierten ein von Univ.Prof. Adolf Stepan (TU Wien) erstelltes Gutachten, demzufolge die betriebswirtschaftlich korrekte und zeitgemäße Berechnung zu einer Senkung der Entbündelungsmiete um 38,4% von derzeit 10,90 auf 6,71 Euro im Monat führen müsste.

Norbert Wieser, Geschäftsführer von Tele2UTA bezeichnete die gegenwärtige Praxis als "wettbewerbsverzerrend". Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Entscheidung der Telekom-Control-Kommission (TKK) zur Neufestsetzung der Entbündelungsmiete sprach Wieser von einem "Offenbarungseid": "Wer Infrastrukturwettbewerb und Breitband-Ausbau zum Vorteil der Konsumenten und des Standorts wirklich will, muss die Entbündelung forcieren und die Entbündelungskosten und da insbesondere die Monatsmieten auf das tatsächliche Kostenniveau senken."

Neuer Ärger nach Einigung

Die Austria Telekom hat damit nach der kürzlich erfolgten Einigung mit dem ISPA-Mitglied Inode, dem Marktführer bei entbündeltem Breitbandinternet, wieder Ärger mit den alternativen Anbietern. Am 17.6. hatte Inode einbei der TKK eingebrachtes Verfahren zurückgezogen.