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Alle Jahre wieder, alle Jahre früher

Von Barbara Dürnberger

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Wir sind uns zwar nicht zu hundert Prozent sicher, aber es scheint fast so, als ob der erste Preis für den viel zu früh geschalteten Weihnachtswerbespot an die Möbelhauskette Kika geht. Gut, das ist freilich kein Preis, auf den man unbedingt stolz sein sollte. Denn aktuell sind es noch stolze 49 Tage bis zum Heiligen Abend. Die Uhren des Möbelriesen ticken aber offenbar anders. Schon seit einigen Tagen beschenkt er uns in fast jeder Werbepause, auf fast jedem Sender, mit reichlich deplatzierter Vorfreude. Das ist übrigens auch nicht anders, wenn man, fernab von seinem gemütlichen Couch-Dasein, eine der 32 Filialen in Österreich besucht. Auch dort ist schon längst alles für das große Fest vorbereitet. Dasselbe Bild erwartet einen selbstverständlich im gesamten Handel: Vom Nikolo bis zu den obligatorischen Schokoschirmchen bieten sie bereits alles, was das zu Hamsterkäufen neigende, vorweihnachtliche Herz begehrt.

Es ist doch wirklich jedes Jahr dasselbe. Man ist genervt, frustriert und bekommt suggeriert, dass man mit seinen Weihnachtsvorbereitungen viel zu spät dran ist. Wenn der Trend weiterhin anhält, dann können sich die Kinder unserer Kinder vielleicht sogar schon Ende Juli schlecht fühlen, weil sie noch keine Vorkehrungen für das bevorstehende Fest getroffen haben. Uns stellt sich bei dem Ganzen nur mehr eine Frage: Warum in aller Welt hinkt die alles andere als putzige Familie Putz derart hinterher und mit was für einer reizenden Werbung versüßt sie uns diesmal die Weihnachtszeit?