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Alle Jahre wieder wird das Kapitel "Nachhilfe" geöffnet

Von Heike Hausensteiner

Politik

Zu Ferienbeginn kehrt mit alljährlicher Regelmäßigkeit auch die Diskussion um den Nachhilfeunterricht wieder. Die politischen Argumente gegen das "Nachhilfeunwesen" fallen - ideologisch motiviert - unterschiedlich aus.


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Mehr als 1,5 Mrd. Schilling - das ist die geschätzte Summe, die Eltern jährlich an Nachhilfeunterricht für ihre Kids ausgeben. Die Kosten für eine Nachhilfestunde laut Arbeiterkammer (AK) von 100 bis 400 Schilling. Nachhilfestunden aus der eigenen Tasche zu bezahlen ist für Familien mit geringem Einkommen nicht leistbar. Darin sind sich auch die politischen Vertreter einig. Nur über den Schwarzen Peter scheiden sich die Geister.

"Passende Ausbildung statt Nachhilfe", formulierte vergangene Woche FP-Abgeordnete Sylvia Paphazy ihren Aufschrei. Vielleicht besuche ein Schüler die falsche Schule. Die Leistungsbeurteilung müsse geändert und Förderkurse angeboten werden, fordert hingegen SP-Bildungssprecher Dieter Antoni. Er kritisiert, die negative Beurteilung stehe im Vordergrund. "Schule soll fördern statt auslesen", wünscht sich auch AK-Präsident Herbert Tumpel. Nachhilfeunterricht sei ein "Alarmsignal" für Fehler in den bildungspolitischen Strukturen (Klassenschülerzahlen, Gehaltssystem), meint LiF-Bildungsexpertin Maria Schaffenrath.

Indes klagen Lernhilfeinstitute über Umsatzeinbußen und fordern - bisher vergeblich - die steuerliche Absetzbarkeit der Nachhilfekosten.