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Alleinunterhalter statt "Alle Neune"

Von Christian Mayr

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Für Ski-Österreich im Allgemeinen und ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel im Besonderen war es zweifellos das schönste Weihnachten: Als vor fast genau 14Jahren - am 21. Dezember 1998 - beim Super G auf Schröcksnadels Hausberg Patscherkofel neun Österreicher unter den ersten Neun landeten, glich die Alpenrepublik einem Tollhaus.
Dieser kollektive Triumph - angeführt von Hermann Maier - sorgte aber auch für die letztlich irrige Annahme, dass die rot-weiß-rote Dominanz den Weltcup uninteressant machen und damit ruinieren könnte. Obwohl in den Jahren danach das ÖSV-Team unangefochten Nummer eins blieb - dank Maier, Stephan Eberharter und Benni Raich -, Mehrfachsiege blieben die Ausnahme. Und spätestens nach der Nullnummer bei Olympia 2010 in Vancouver war es mit der Dominanz des einstigen Wunderteams vorbei. Vielmehr belebt seit Jahren eine starke ausländische Konkurrenz aus aller Herren Länder das Interesse am alpinen Skisport. Und die Österreicher sind von Mehrfachtriumphen derzeit so weit entfernt wie Rapid von der Tabellenspitze. Hinter Jungstar Marcel Hirscher klafft ein riesiges Loch - das so groß ist, dass bisher unbekannte Uralt-Rekorde über Stockerlplätze aus der Stenmark- und Tomba-Ära zum Seitenfüllen herhalten müssen. Das deckt auch zu, dass die ÖSV-Mannschaft just in der Königsdisziplin Abfahrt derzeit über keinen Siegläufer verfügt; zuletzt in Gröden rangierte sogar ein Holländer weit vor dem besten Österreicher. Bleibt zu hoffen, dass Hirscher seine Coolness behält - denn anders als früher kann aktuell keiner für ihn einspringen.