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Es war eine Adelung für den österreichischen Fußball: Jetzt nicht der 1:0-Sieg gegen die USA, die Nummer 13 der Welt, der war (auch) ein bisschen glücklich. Nein, alleine die Berichte rund um die soeben zu Ende gegangene WM-Qualifikation und die prominenten Leider-Nein-Teilnehmer waren bemerkenswert. Denn unter den Topstars, die die WM nur als Zuschauer erleben werden, reihte "Spiegel Online" unter anderem Schweden-Bomber Zlatan Ibrahimovic, den Waliser Gareth Bale, der im Sommer mit dem Beinahe-Rekordtransfer zu Real Madrid von sich reden gemacht hatte - und David Alaba. Alleine die Tatsache, dass die Nicht-Teilnahme eines Österreichers internationalen Medien auffällt, ist erstaunlich.
Doch Österreichs Fußball hat im vergangenen Jahr tatsächlich aufgeholt - auch, aber nicht nur Alabas wegen. Es wäre fatal, sich für die Zukunft und die unmittelbar bevorstehende EM-Qualifikation auf ihn alleine zu verlassen. Ein Spieler macht noch keinen Start bei einem Großereignis aus, schlag nach bei Ibrahimovic. Im Privatduell mit Cristiano Ronaldo reichten dem Schweden weder seine zwei Tore noch sein ausgeprägtes Ego. Er wird sich die WM übrigens nicht anschauen - "ohne mich ist sie das nicht wert", befand er. Wenigstens solche Allüren sind Alaba fremd.
Während sich Ibrahimovic oft (notgedrungen) als Alleinunterhalter sieht, etabliert sich in Österreich langsam ein Team, in dem der Triple-Gewinner zwar ein wichtiger Spieler ist, aber einer, der bewusst nicht aus der Mannschaft herausragen will. Und das könnte noch von unschätzbarem Wert sein.