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Heiße nicht M. L. King, habe aber dennoch einen Traum: an gewissen Tagen Sonderjournale rund um die Uhr. Immer dann, wenn es in der FPÖ gärt; Meinungen und die damit einhergehenden Umschwünge im Stundentakt abgesondert werden. Die Live-Schaltungen in die Parteizentrale unserer allerliebsten Staatsschauspieler sollten dann von der Ausnahme zur Regel werden. Das kernaktionärrische Treiben rund um die Voest, dazu die Obmann-Debatte auf stets lodernder Flamme: ORF, übernehmen Sie und zeigen Sie, was Haupt-Sache ist in diesem Land! Dann hätte sich die FPÖ mit ihren Forderungen auch in dieser Sache durchgesetzt. So ganz nebenbei zwar nur, doch gewiss lautstark begackert. Nennen Sie es unverschämt, rotzfrech oder einfach nur jämmerlich - die Eigenreklame-Schaltung während der "ZiB" um fünf zu "Willkommen Österreich" ist ein ORF-typisches starkes Stück. Einmal geschah es nach gestoppten 105 Sekunden, letzten Donnerstag war es mitten zwischen den Weltnachrichten und den Voest-Protesten soweit. Die Ankündigung einer Grauslichkeit - Eisenstange durch den Kopf - war Anlass genug. Dazu die selbstgefällige Frau Veit. Dafür gab's am Abend auf 3sat Filmvergnügen pur. Die Liebeskomödie "Komiker lieben anders" massierte Zwerchfell wie Seele und entpuppte sich als Gustostückerl für Herz und Hirn.
Mit dem ersten gröberen Knick in der Temperaturkurve ist al- lerhand durcheinand' geraten. Der Kreislauf eines Teamtorhüters oder so manche Buchstabenfolge. Das Gasthaus Stelzer in der Singrienerstraße zu Meidling bot auf dem "Tagesteller" ein gebackenes Surschniztel an. In der Schule gegenüber wurde vor einem halben Jahrhundert das rotweißrote Fernsehen aus der Taufe gehoben. Seit damals Quelle für allerhand Ärger und Freud'.