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"Sitzen im Zug" hieß das Thema der Sendung "Ganz ich - Wohlfühlen mit Ö 1" (14.45 Uhr) am Dienstag. Zwei Frauen und ein Mann schilderten ihre Erlebnisse während einer Bahnreise, und was sie am liebsten tun oder gar nicht leiden können.
Der Mann erzählte begeistert von ungarischen Zügen, in deren Abteilen unter den Sitzen Tiere liegen, die Fenster offen stehen, alle miteinander reden und andauernd Nudelsuppe schlürfen, für deren Zubereitung der Schaffner heißes Wasser bringt.
Sein genaues Gegenteil war eine der beiden Frauen: Sie sucht immer den Speisewagen auf, da sie es ungustiös findet, im Abteil zu essen und dieses voll zu krümeln. Wenig angenehm waren ihr auch Mitreisende, die ihre Schuhe ausziehen (tut sie nur, wenn sie ganz allein im Abteil ist) und Leute, die andere ansprechen und zu plaudern beginnen.
Die andere Frau hingegen war für eine Unterhaltung im Zug durchaus zu haben: Sie hatte etwa durch eine Reisebekanntschaft erfahren, worum es beim Ironman-Wettbewerb in Kärnten geht.
Drei recht unterschiedliche, aber durchaus nette Menschen, die da zu Wort kamen.
Vermisst habe ich allerdings einen Vertreter der weniger Netten: Jemanden, der sofort die Schuhe auszieht und seine Füße auf die gegenüberliegende Sitzbank legt, der mit seiner Wurstsemmel alles anbröselt und seine Reisegefährten ungeniert fragt: "Und wo fahren Sie hin?" Solche Leute fahren doch auch Zug, sind dabei "Ganz ich" und fühlen sich sauwohl.