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Alles hat einen Haken oder zwei . . .

Von Gregor Kucera

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Elon Musk und Twitter - eine unendliche Geschichte, die tiefe Einblicke in das Denken der IT-Branche, die US-Fehlerkultur und die Überheblichkeit der Silicon-Valley-Köpfe liefert. Egal, ob eine Rakete explodiert oder eine ach so innovative Entwicklung floppt, man hat etwas gelernt, man ist gescheitert und macht munter weiter. Kaum sind Menschen involviert, wird es dann schon weniger rosig, da wird dann eher gekündigt, ausspioniert, werden Daten missbräuchlich verwendet.

Für Musk ist Twitter allem Anschein nach eine milliardenschwere Modelleisenbahn für kindliche Gemüter geworden. Man baut eine Strecke, lässt ein paar Waggons entgleisen, sorgt dafür, dass immer mehr Fahrgäste aussteigen, aber egal, man hat die Macht. Musk entschied das Ende der Gratis-Häkchen, die einen verifizierten Account anzeigen. Man soll zahlen. Meister Musk entschied, dass manche Medien ein Häkchen mit dem Hinweis "staatlich finanziert" bekommen. Kaiser Elon erfreut sich daran, dass nun niemand mehr weiß, ob es der richtige und echte Account ist oder nicht. Sonnengott Musk verteilte nun nach eigenem Gutdünken einige Verifizierungshäkchen an Personen, die er erwählte: Autor Stephen King, Basketballer LeBron James oder auch Schauspieler William Shatner. Kein Erwählter soll vorab davon gewusst haben. Der Papst hat kein Häkchen mehr. Es wird wahrlich Zeit, dass die Menschen die Hoheit über ihre digitalen Auftritte und Daten erhalten. So darf es nicht weitergehen.