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Sie waren schon top, als das potenzielle Zielpublikum mit dem Begriff "Soap Opera" noch gar nichts anfangen konnte: Serien wie die "Lindenstraße" etwa, die in der ARD seit Ende 1985 ihr quotenträchtiges Unwesen treibt. Aber war das damals eine originäre Idee? Selbstverständlich nicht, denn der Vorläufer ging schon fast ein Jahr früher auf Sendung - und es gibt ihn heute noch: "East Enders" auf BBC One, bei uns zu sehen auf BBC Entertainment.
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Die Serie handelt von Menschen im fiktiven London Borough of Walford, im Londoner East End. Urspünglich für zwei Mal die Woche geplant, war sie das Herzstück einer Programmreform der BBC - ein ganz ähnliches Muster übrigens, wie es bei der Programmreform des ORF vor einigen Jahren "Mitten im Achten" sein sollte (mit bekanntem "Erfolg"). Aber "East Enders" hielten sich, wurden populär und sind es immer noch. Vier Mal die Woche werden Themen des Zusammenlebens, Liebesgeschichten oder Migrationsprobleme abgehandelt. Noch immer hält die Serie den Rekord für die höchste fiktionale Einschaltziffer der BBC aller Zeiten: 30,15 Millionen Zuseher.
Da können Anna und ihre sich ewig wiederholenden Liebesprobleme einpacken und den Fürstenhof in Schutt und Asche legen. Die Zeiten solcher Popularität sind allerdings vorbei. Zu differenziert ist längst das Angebot, Spartensender, DVDs und Youtube sorgen heute für Entertainment nach Maß. Und nachdem der Wiederholungs-Sommer bevorsteht, hat man auch nicht den Eindruck, dass die TV-Sender den Wettbewerb noch sonderlich ernst nehmen. Wenn etwa Sat.1 "Crocodile Dundee" (1986) ins Rennen schickt, weiß man, was es geschlagen hat. Der Sommer wird lau.