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Allzu alte Bekannte in einer neuen Welt

Von Petra Tempfer

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Erst bricht er aus einer schwer gesicherten Einrichtung aus - und dann in eine schwer gesicherte Einrichtung ein. Und dann, ja dann reist er 85 Millionen Jahre in die Vergangenheit. Durch einen Tunnel. Alles ein Klacks für Jim Shannon in "Terra Nova", der neuen Serie von Steven Spielberg, die am Montag auf Pro7 startete. Neues Land hat Spielberg damit allerdings keines betreten. Denn - so unrealistisch die Rahmenbedingungen sind, so vorhersehbar ist der Verlauf: Erde ist von den Menschen zerstört und verseucht. Mann, der im Gefängnis sitzt, weil er drei statt der erlaubten zwei Kinder hat, bricht aus, befreit das illegale dritte Kind und flutscht mit seiner gesamten Familie in die neue Welt: "Terra Nova".

So schön, wie diese auf den ersten Blick scheint, ist sie freilich nicht. Dicke Zäune rund um das Camp der neuen Siedler lassen Bedrohliches im dichten Dschungel erahnen. In Wahrheit lauert hier jedoch die größte Enttäuschung der Serie. Es ist lediglich ein Spielplatz für Spielbergs Lieblingstiere: Dinosaurier. Außerhalb des Camps findet man sich also in einer neu animierten Version von "Jurassic Park" wieder. Nur, dass das, was vor 20 Jahren die prickelnde Verknüpfung zweier Zeitebenen war, heute als ein schaler Abklatsch dessen wirkt. Dass Spielberg als Drehort Australien und nicht Hawaii wie bei "Jurassic Park" gewählt hat, verändert auch nichts daran. An Kosten soll er ebenfalls nicht gespart haben. Umso ernüchternder also das Ergebnis. Willkommen in "Terra Nova", dem Saurierpark der frühen 90er.