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Geschickt geht der ORF bei der Programmierung mancher seiner Hauptabendsendungen vor. Wenn er zum Beispiel Filme parallel und zeitgleich mit einem der großen deutschen Privatsender ansetzt, dann profitieren Kabelkunden im deutschsprachigen Raum davon, dass der identische Film hier rund 20 Minuten kürzer ist als auf SAT.1 oder RTL - einfach weil der öffentlich-rechtliche ORF bei Spielfilmen keine Unterbrecherwerbung hat. Doch auch wenn der ORF den beiden Privaten um ein oder zwei Tage zuvorkommt, kann er punkten. Zuletzt war dies beim Actionthriller "The Rock - Fels der Entscheidung" der Fall, der in ORF 1 am Samstag von 21.10 Uhr bis 23.20 Uhr lief (Nettospielzeit 2 Stunden, 10 Minuten), der von RTL aber erst am folgenden Tag (Bruttospielzeit 2 Stunden, 25 Minuten) ausgestrahlt wurde.
Bei anderen Vergleichen hingegen schneidet "unsere" Fernsehanstalt nicht immer so gut ab. Besonders dann nicht, wenn zum Vergleich der deutsch-französische Kulturkanal ARTE herangezogen wird. So stand etwa am Samstag um 23.45 Uhr das Melodram "Der König von Hawaii" auf dem Programm von ORF 2, gefolgt von den "Seitenblicken" um 1.30 Uhr früh. ARTE brachte den Film zwar erst einen Tag später, nützte die Ausstrahlung aber gleich als Auftakt zu einem Themenabend, in dem Geschichte und Eigenart der Insel vertieft wurden. Die Dokumentationen "Aloha Hawaii!" und "Paradies mit Schattenseiten" vermittelten Einblicke, die mit einigen Klischees und Mythen gehörig aufräumten. Oder wussten Sie, dass an der Wiege der hawaiianischen Musik ausgerechnet ein deutscher Blasmusiker stand?