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Alt geht, dick geht noch immer nicht

Von Christina Böck

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Die aktuelle Staffel von Heidi Klums Mannequin-Suche "Germany’s Next Topmodel" steht unter dem Motto der Diversität. Neben den üblichen unter 20-jährigen dünnen Mädchen, denen Heidi "das Laufen" beibringen will, gibt es diesmal auch beleibtere und ältere Frauen im Teilnehmerfeld. Gut, nicht alle sind nun nach einigen Folgen auch noch dabei: Eine grauhaarige Kandidatin bekam kein Foto, eine curvy Kombattantin ging freiwillig. Bei dem Laufstegrennen kommt man zwar durch die Gunst von Heidi Klum (und ihren Jurykollegen) weiter. Aber auch der Model-Alltag hat immer einen kleinen Gastauftritt: Denn jedes Mal gehen die angehenden Models zu einem Casting für einen realen Job. Bei diesen Castings hat die 50-jährige Martina (übrigens aus Österreich) Woche für Woche die Nase vorn. Die üppig gebaute Lena stößt auf wenig Interesse bei den Kunden.

Da bietet ausgerechnet eine Unterhaltungsshow interessanten Einblick in den Mode- bzw. Werbemarkt. Einen Trend, auf die Body Positivity oder die Tatsache, dass Körper nun einmal unterschiedlich aussehen, aufzuspringen, gibt es nicht. Menschen mit dicken Oberschenkeln haben es von den "Dove"-Plakaten nicht weit geschafft. Aber der früher übliche Einheitslook wird immerhin vom Alter her erweitert. Das zeigte auch der Gaststar der letzten "GNTM"-Folge, Elon Musks Mutter Maye, deren Model-Karriere erst mit grauen Haaren so richtig durchstartete. Eine der wenigen Personen, die sich Heidi Klum nicht zu duzen wagt. Man muss Musk allein dafür bewundern.