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Alte und neue Religionen

Von Stefanie Holzer

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Am Dienstagabend zeigte Alfred Schwarz "Am Schauplatz" (ORF 2, 22.30 Uhr), was für Beschwernisse und Peinlichkeiten Menschen auf sich nehmen, um danach gestählt den Herausforderungen

gewachsen zu sein, die das Leben offenbar Managern in besonderem Maße stellt. Alfred Schwarz filmte zum Erfolg entschlossene Mitbürger im Austria Center Vienna dabei ab, wie sie einem Moderator

bedingungslos Folge leisten: Im dreiteiligen Anzug/zweiteiligen Hosenanzug tanzten sie am Platz, massierten einem/r ihnen unbekannten Vordermann/frau die Nackenmuskulatur, kraulten derselben

unbekannten Person die Ohren und riefen begeistert Slogans nach, die dem Siegeswillen der Versammelten Durchschlagskraft verleihen sollte.

Glühende Kohlen und in schwindelnder Höhe gespannte Seile sind die Hindernisse, die Führungskräfte "mental" stärken. Eine soziologisch andere Gruppe von Menschen, die ebenfalls die Bewältigung

schwieriger Lebenssituationen von ihrem Steckenpferd erhoffen, präsentierte Peter Pawlowsky in "Kreuz &Quer" (ORF 2, 23.05 Uhr): "Großstadt · Schmelztiegel der Religionen" beschäftigte sich mit der

Frage nach dem Unterschied zwischen neuen und alten Religionen. Es hat den Anschein, als ob Adolf Holl recht hätte mit seiner These, daß die alten Religionen längst nicht mehr die Mehrheit der

Menschen beschäftigen: Religionen wie jene der Erfolgssuchenden haben jedenfalls eine leidenschaftliche Anhängerschaft, die manch ein Bischof sich wünschen würde.