Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Es ist wieder diese Zeit im Jahr: Ostern, quasi die Geburtsstunde der Fake News. Nichts als alternative Fakten, die sich an einem besonders verdächtigen Objekt fokussieren: Osterhase. Diese ungewöhnliche Spezies von Säugetieren, die nicht nur Eier legt. Nein, die sogar bunte Eier legt. Mit glänzenden Streifen in Regenbogenfarben gar. Wenn das nicht höchst dubios ist. Man darf sich da, trotz putziger Häschenohren, nicht in die Irre führen lassen: Alles gezielte Fehlinformationen. Es würde wohl kaum jemanden wundern, wenn dieser Herr Osterhase nur deswegen so außergewöhnlich ist, weil er sich von Lügenkresse ernährt!
Ein kleines Mädchen aus Schottland, keine vier Jahre alt, wird nun im Internet als neue Investigativheldin gefeiert. Sie stellt die Fragen, die keiner zu stellen wagt, zum Beispiel: Findet sich der Hase denn überhaupt in der Bibel? Knallharte Recherche, das kann man in Zeiten wie diesen gar nicht hoch genug würdigen.
Als Nächstes sollte der Mini-Nachforscherin ein Video mit Silvio Berlusconi vorgelegt werden. Der italienische Ex-Premier hat sich beim Kuscheln mit Lämmchen filmen lassen. Bilder, die man nicht nur deshalb mit Skepsis betrachten muss, weil die Lämmchen voll bekleidet und im Brustbereich recht durchschnittlich ausgestattet sind. Berlusconi inszeniert sich nun als Tierschützer, der mit lieblichen Posen dagegen protestiert, dass in Italien zu Ostern Lamm gegessen wird. Weil sich ja Italiener besonders gern in kulinarische Traditionen reinreden lassen. Na genau. Das ist sicher wieder nur so ein Oster-Fake-News-Ablenkungsmanöver.