Die HTI-Enkelfirma beantragt Insolvenz, 70 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Steyr/Micheldorf. Die börsennotierte HTI High Tech Industries AG (1500 Mitarbeiter) um Nikolaus Kretz und Peter Glatzmeier musste bei der Technoplast GmbH & Co KG, einem Maschinenbauer für die Kunststoff-Verarbeitungsbranche, die Reißleine ziehen. Der Micheldorfer Betrieb hat seine 70 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet. Laut Petra Wögerbauer vom KSV1870 lag am Dienstag beim Gericht in Steyr noch kein Insolvenzantrag vor. Dieser dürfte aber in Kürze eingebracht werden. Die Bankschulden sollen rund drei Millionen Euro betragen, etwa 250.000 Euro sind bei den Lieferanten offen. Zu den Gläubigern zählt die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. Sie hat ein Pfandrecht (1,3 Millionen Euro) auf der Technoplast-Liegenschaft (1,5 Hektar) und eine Haftung der HTI. Technoplast war das Sorgenkind der HTI. "Wir haben Technoplast im Sommer 2008 übernommen und den Betrieb von 250 Mitarbeitern auf 70 Mitarbeiter restrukturiert, aber das reicht halt nicht", sagt Kretz zur "Wiener Zeitung". Zum Konkurrenzdruck aus Asien kamen viele Gewährleistungsfälle aus den Vorjahren dazu.
"Manche Dinge haben wir damals im Zuge der Due Diligence gefunden, was zu einem Nachlass der RLB geführt hat", bestätigt Kretz. "Manche Dinge haben wir aber nicht gefunden, die haben wir dann zahlen müssen. Irgendwann ist uns der Geduldsfaden gerissen." Die HTI musste die Verluste finanzieren. Das negative Eigenkapital der Technoplast betrug 2010 laut Creditreform 11,73 Millionen Euro, das EGT lag bei minus 4,12 Millionen Euro.