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Am Felsen von Gibraltar scheiden sich die Geister

Von Heike Hausensteiner

Europaarchiv

Die seit sechs Monaten laufenden Gespräche über die Souveränität Gibraltars waren bislang ergebnislos. Spanien und Großbritannien haben sich eine Deadline bis Juni gesetzt. Von einer Einigung über den Status der britischen Kronkolonie auf der Iberischen Halbinsel ist die Realisierung des gemeinsamen EU-Luftraumes abhängig.


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"Keine Einigung ist besser als eine schlechte Einigung", wurde Großbritanniens Außenminister Jack Straw zitiert, als er in Gibraltar um Zustimmung für sein Modell warb: Der souveräne Status der britische Kronkolonie solle mit Spanien geteilt werden. Dagegen laufen die rund 30.000 Bewohner Sturm - und auf die Straße. Mit "Verräter", "Lügner" und "Judas" quittierten aufgebrachte Demonstranten Straws Idee von der Zukunft Gibraltars. Deren Regierungschef, der konservative Sozialdemokrat Peter Caruana, lehnt selbst eine geteilte Souveränität ab. Gibraltar solle britisch bleiben.

Ein für die auf "dem Felsen" lebenden Briten abschreckendes Beispiel ist der Fall von Hongkong. Die einstige Kronkolonie - ihr Chef-Minister war der nunmehrige EU-Außenkommissar Chris Patten - wurde 1997 an China zurück gegeben. Nun will China durch ein neues Regierungssystem den Einfluss in der 7-Millionen-Einwohner-Metropole verstärken.