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Am Planeten Edelweiß

Von Christina Böck

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Es juckt schon wieder in der Lederhose. In den Gefilden des österreichischen Pop trachtet man nach Unfrieden. Kontrahenten sind die Band EAV und der Volkspopsänger Andreas Gabalier. Erstere hat ein neues Album zu vermarkten, auf dem sich der Song "Lederhosen-Zombies" findet. Zweiterer hat Fans, die sich dadurch verunglimpft fühlen. Es soll sich um folgende inkriminierte Versreihen handeln: "Vorm Tanzpalast da hüpften die Aliens im Kreis, die Gesandte vom Planeten Edelweiß. Sie klopften sich die Schenkel und auf die nackten Knie. Und sangen ,Hat irgendwer a Liad für mi?"

Klaus Eberhartinger von der EAV musste, nachdem der Song ruchbar geworden war, allerlei unhöfliche Post von humor-resistenten Gabalierfans entgegennehmen. Auch weil er, wohl in einem glücklosen Versuch der Deeskalation, nachschickte, dass die EAV nichts gegen Tracht an sich hätte, nur gegen den "Trachtenlook", mit dem man sich verkleide als Uniform zum "Komasaufen". Bei der Modenschau "Pracht der Tracht" geht es übrigens offenbar gesitteter zu, sonst hätte Eberhartinger sie nicht 2013 und 2014 in Lederhose moderiert.

Gabalier hat seine Fans auf Facebook in Schutz genommen. Eberhartinger meinte daraufhin, er lehne eine Instrumentalisierung der Tracht "durch so Alkohollobbys" ab. Man kann also wirklich nicht behaupten, dass sich die österreichische Musikszene unterhaltungstechnisch lumpen lässt. Demnächst hoffentlich mehr hier in diesem Theater. Man möchte sich gar nicht ausmalen, wenn Eberhartinger die "Lederhosen"-Softpornos entdeckt. Oder einen Almdudler trinkt!