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Am Schluss bleibt: Ohne Ärzte kein Spital

Von Ina Weber

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Ina Weber.

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Man kann zumindest nicht sagen, sie hätte es nicht versucht. Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely blieb bis zuletzt standhaft bei ihrem Plan - die Dienste der Ärzte nach einer EU-Richtlinie zu kürzen. "Ich sehe keine offenen Fragen", beteuerte sie immer wieder und es gebe keinen Grund für einen Streik. Der Generaldirektor des Krankenanstaltenverbundes (KAV) Udo Janßen ging sogar so weit, dass er den Ärzten unmoralisches Verhalten vorwarf, sollten sie den Dienst für eine Kampfmaßnahme verlassen. Was diese wiederum umso mehr aufstachelte.

Doch schlussendlich nützte dem KAV all seine Härte nichts. Denn, um eine Veränderung in Wiens Spitälern herbeizuführen, braucht es nunmal die gesamte Ärzteschaft. Auch wenn der Kostendruck noch so hoch ist und das Ziel noch so ambitioniert, schlussendlich sitzen sie am längeren Hebel. Denn die Ärzte sind es, die den Spitalsbetrieb in der Hand haben. Und nicht selten hörte man in den vergangenen Wochen, dass der eine oder andere Arzt das Spital verlässt, sollte die Stadt ihren Plan durchsetzen. Nun scheinen die Ärzte ihre Herrschaft wieder an sich gerissen zu haben. Die neue Vereinbarung ist immerhin vier statt nur zwei Seiten lang. Klar und deutlich ist das Einknicken des KAV zu spüren. Und dass die Ärzte am besten wissen, wie ein Spital zu führen ist. Das Drüberfahren der Stadt ist nicht aufgegangen - denn ohne Ärzte kein Spital.