Die Agrarmarkt Austria (AMA) muss auf Druck der Bauernvertreter ihren neuen Werbespot für Bioprodukte einstellen. Die Biobauern protestieren und fordern die Rücknahme der Rücknahme.
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Eigentlich wollte die AMA gemeinsam mit Bio Austria für gentechnikfreies Bio-Rindfleisch werben. Doch der Radio-Spot und die Inserate erregten derartigen Unmut bei Landwirtschaftskammern und Bauernbund, dass die Werbung zur Halbzeit vom Markt genommen werden musste. Dies wird von Seiten der AMA gegenüber der "Wiener Zeitung" bestätigt. Deren Argument: Alle heimischen Bauern liefern gentechnikfreies Fleisch. Auch die Lebensmittelketten hätten sich kritisch geäußert, so die AMA.
Der finanzielle Schaden durch den vorzeitigen Stopp der Einschaltungen liegt laut Bio Austria bei etwa 60.000 Euro, der Hälfte der Kosten, doch der immaterielle ist viel größer. Denn die 20.000 Biobauern, die jährlich 1,2 Mio. Euro ins AMA-Budget einzahlen, wollen den Sendeschluss nicht hinnehmen. Deren Vertreter sprechen von einem Skandal. Wolfgang Spitzmüller, Obmann der Bergbauernvereinigung und Biobauer, fordert, dass der Spot sofort wieder ausgestrahlt wird. Auch gibt er zu bedenken, dass die Biobauern mehrmals gegen Werbung für konventionelle Produkte protestiert hätten, jedoch ohne Erfolg.
Brisant ist der Fall auch deshalb, weil die Kampagne zu 40% mit Mitteln der Europäischen Union finanziert und in Brüssel sogar abgesegnet wurde. Außerdem hätte im Herbst eine ähnliche, ebenfalls bereits von der EU genehmigte Werbekampagne für Bio-Milch starten sollen - ob diese nun überhaupt anläuft, ist ungewiss.